Jüchen Jüchener tüftelt an neuem Instrument

Jüchen · Arne Harder erfand vor zwei Jahren die Gitaronne, ein gitarren-ähnliches Instrument mit zehn Saiten. Zurzeit wartet er auf den Bau der verbesserten Version. Zu hören ist Harder am Sonntag, 22. Juni, mit dem Jungen Quartett "Rheinsaiten".

 Der Jüchener Gitarrist und Musiklehrer Arne Harder (49) hat vor zwei Jahren mit der Gitarrone ein eigenes Instrument entwickelt.

Der Jüchener Gitarrist und Musiklehrer Arne Harder (49) hat vor zwei Jahren mit der Gitarrone ein eigenes Instrument entwickelt.

Foto: Miriam Schenke

Was macht ein Gitarrist, der mit seinem Instrument unzufrieden ist? Der Jüchener Arne Harder fand darauf eine ungewöhnliche Antwort: Er entwickelte vor zwei Jahren ein neues Instrument - die Gitarrone, die höhere und tiefere Saiten als eine Gitarre besitzt. "Bisher gibt es nur ein Instrument dieser Art", sagt der 49-Jährige. Doch nicht mehr lange: Zurzeit wartet er darauf, dass die "Gitarrone 2.0" fertig wird. "Sie hat eine Saite mehr, verfügt über Doppelsaiten", erläutert der Inhaber der "Kleinen Musikschule" und Dozent an der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule. Eine seltene Gelegenheit, Harders Instrument einmal zu hören, gibt es am kommenden Sonntag, 22. Juni, in Haus Katz: Dann tritt der Jüchener Harder neben dem jungen Quartett "Rheinsaiten" auf.

Klassische Klaviermusik auf der Gitarre spielen zu können - das wolle Arne Harder. Doch dabei stieß er an die Grenzen des Instruments - und tüftelte monatelang an einer Lösung. Seine Idee: die Gitarre um mehrere tiefe und eine hohe Saiten zu ergänzen. Durch die insgesamt zehn Saiten wurde der Hals breiter, das Griffbrett länger und breiter als bei einer normalen Gitarre. Schwierigkeiten zu spielen, hat Arne Harder nicht. "Auch wenn man schon gelenkig sein muss", meint der Musiker. Jemand, der Gitarre spielen könne, könne nicht einfach auf der Gitarrone spielen.

Am kommenden Sonntag wird Arne Harder sein Instrument in der guten Stube von Jüchen, dem Haus Katz, auspacken. Daniel März, der bei ihm Theoriestunden nimmt, wird ebenfalls an diesem Abend spielen - Harder schätzt den jungen Jüchener als muskalisches Talent. Gezeigt hat März dies unter anderem durch drei Siege auf Bundesebene beim Wettbewerb "Jugend musiziert". März wird auch gemeinsam mit Nicola Stock im Duo auftreten. Zudem werden Pia Rossow und Simon Kollecker als Solisten zu hören sein. Zum Quartett "Rheinsaiten" gehören 15- bis 18-jährige Rheinländer die bereits auf einige Preise bei Wettbewerben wie etwa dem "Karl-Adler-Wettbewerb", dem "Gerd-Högener-Wettbewerb" oder dem "Jugendwettbewerb Gevelsberg" errungen haben. Sie alle haben bereits Meisterkurse bei namhaften Professoren besucht; die meisten streben ein Studium der Musik an.

Die Erfahrungen hat Arne Harder bereits gesammelt. Er studierte an der Robert-Schumann-Musikhochschule Gitarre, schloss im Jahr 1993 mit der staatlichen Musiklehrerprüfung, drei Jahre danach mit der künstlerischen Reifeprüfung ab. Meisterkurse bei Leo Brouwer und Manuel Barrueco sowie zahlreiche Konzerte im In- und Ausland folgten. Seit fünf Jahren lehrt er als Dozent an der Musikhochschule in Düsseldorf, an der er selbst studierte. Durch seine Forschungen und sein Interesse für historische Zupfinstrumente gelang es ihm, die Gitarrone zu entwickeln. "Sie klingt fast wie eine Laute", beschreibt Arne Harder "sein" Instrument.

Konzerte gibt der Wahljüchener - geboren wurde er in Niedersachsen - zurzeit "eher selten". "Doch sobald das neue Instrument fertig ist, will ich die Zahl meiner Konzertauftritte wieder verstärken", kündigte der 49-Jährige an.

(NGZ)
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