Jüchen Jüchener Fenster leuchten im Advent

Jüchen · Zum zweiten Mal organisiert die Jüchener Jakobuspfarre die Aktion "Adventsfenster". Noch fehlen aber einige Gastgeber.

 Claudia Schleiden hat eine Tradition begonnen: Ihr Fenster ist erster Treffpunkt am 2. Dezember. Paten für Adventsfenster werden gesucht.

Claudia Schleiden hat eine Tradition begonnen: Ihr Fenster ist erster Treffpunkt am 2. Dezember. Paten für Adventsfenster werden gesucht.

Foto: L. Berns

"Wie kitschig." Das hat Claudia Schleiden zuerst gedacht, als sie das erste Adventsfenster im Vorjahr gestaltete. Selbst gefertigte Engel aus Holzscheiten, viel Weiß und Glitter — was Kitsch hätte sein können, berührte die Herzen der Menschen. Rund 50 trafen sich vor Schleidens Haustür an der Steinstraße 30, bewunderten ihr dekoriertes Adventsfenster. Und die 48-Jährige war begeistert von den positiven Reaktionen und vom schönen Ritual des Treffens in der Vorweihnachtszeit. "Von da an stand für mich fest: Du machst jetzt immer das erste Fenster", sagt die Ehrenamtlerin vom Pfarrgemeinderat. Am 2. Dezember werden erneut Engel ihr Fenster bevölkern.

Zum zweiten Mal organisiert die Jüchener Jakobuspfarre die Aktion "Adventsfenster". Erneut sollen sich regelmäßig in der Adventszeit Fenster öffnen. "Viele besinnliche Momente waren da im vergangenen Jahr zu erleben", sagt Regionaldekan und St.-Jakobus-Hausherr Ulrich Clancett. An jedem Tag habe es eine kleine Auszeit gegeben und die Möglichkeit, in der Vorweihnachtszeit zur Ruhe zu kommen. "Nach den positiven Reaktionen möchte der Pfarrgemeinderat die Aktion wiederholen", so Clancett. Jetzt würden noch einige Gastgeber fehlen, die in Jüchen oder Garzweiler ein Fenster dekorieren und Texte oder Lieder vorbereiten.

Auszeit im Vorweihnachtsrummel

Claudia Schleiden hat die ersten Engel bereits fertig gebastelt: "In diesem Jahr habe ich besonders viele, da wir die Figuren auch beim Weihnachtsmarkt am Stand des Pfarrgemeinderats verkaufen möchten." Für sie sei es eine Herausforderung gewesen, die erste Gastgeberin zu sein. "Ich habe mir fast jedes Adventsfenster angeschaut. Jedes war anders, aber alle waren schön", erzählt die Jüchenerin. Sie habe die Viertelstunde am Abend als wohltuend empfunden: "Für viele ist die Weihnachtszeit mit Hektik und Stress verbunden. Hier konnte man Zeit für einen besinnlichen Augenblick finden."

Wie bei einem Adventskalender wird das zum Datum passende Fenster enthüllt. Jeder Gastgeber kann es schmücken und eine Geschichte oder ein Gedicht vorstellen; Advents- und Weihnachtslieder sollen erklingen.

In der evangelischen Gemeinde ist der "Lebendige Adventskalender" bereits eine Tradition. "Unsere Gastgeber stehen fest. Alles ist geplant", sagt Pfarrer Horst Porkolab. Mit Taschenlampe und Trinkbecher ausgestattet, treffen sich die Teilnehmer unterm Carport am Torbogen oder vor einem Wohnhaus, um besinnlichen Texten zu lauschen, um Plätzchen zu tauschen sowie um zu singen und zu musizieren. Sechs Treffen sind vom 3. bis 19. Dezember um jeweils 19 Uhr geplant.

(RP/ac)
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