Bunte Oase in Bedburdyck Wettbewerb des Naturschutzbundes - Dieser Vorgarten wurde zur Blühwiese

Bedburdyck · Bärbel und Klaus Spenke überraschen viele Spaziergänger mit einer blühenden Pracht, die vor ihrem Haus wächst. Das Ehepaar aus Bedburdyck hat sich mit seinem Vorgarten am Wettbewerb des Naturschutzbundes beteiligt.

 Bärbel und Klaus Spenke aus Bedburdyck haben sich rund ums Haus eine bunte Oase geschaffen.

Bärbel und Klaus Spenke aus Bedburdyck haben sich rund ums Haus eine bunte Oase geschaffen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Kunterbunt liegt der Vorgarten der Familie Spenke am Ende der Gutenbergstraße. Trotz der Lage am Ortsrand pilgern täglich Spaziergänger in Richtung Feld, um den wunderschönen Vorgarten zu betrachten. Selbst die Eigentümer Bärbel und Klaus Spenke sind immer wieder überrascht, was da so alles vor ihrer Haustüre wächst.

Akelei, Klatschmohn, Nachtviolen, Bart- und Kartäusernelken, Lupinen, Wildstauden und Kräuter wechseln sich in Farbenspiel und Blüte ab. Doch die Vielfalt war nicht die Hauptintention, den naturnahen Vorgarten zu gestalten. „Wir wollten eine Insektenwiese schaffen und ein Signal gegen Schottergärten setzen“, erzählt Klaus Spenke (80). Dafür opferte er den Gemüsegarten vor dem Haus.

Während der Bedburdycker eher der Gemüsegärtner ist, hat seine Frau Bärbel (75) den „grünen Daumen“. Beide ließen sich vor 50 Jahren in Bedburdyck nieder. Spenkes Mutter wohnte ein paar Häuser weiter und hatte auf dem Grundstück einen Garten mit 10.000 Rosenpflanzen. Als „Rosenkavalier“ lernte Spenke seine spätere Frau Bärbel kennen. Das Paar baute zusammen ein Haus, in dem die Töchter, Nadine (50) und Ina (47) aufwuchsen.

Spenke ist Sohn eines Bauern aus Meißen. Seine Eltern siedelten zunächst in Stessen und dann in Bedburdyck, wo sie auf dem heutigen Grundstück einen Nebenerwerb hatten. Seine Brötchen verdiente Klaus Spenke im Kraftwerk Neurath. Seine Frau arbeitete beim Jugendamt in Grevenbroich und später bei Walter Rau in Neuss. Gartenarbeit war und ist für beide der optimale Ausgleich.

 Auch der Klatschmohn blüht im Garten der Familie Spenke.

Auch der Klatschmohn blüht im Garten der Familie Spenke.

Foto: Familie Spenke

„Der Garten fordert einen – und man kann sich nicht aussuchen, ob man Lust hat oder nicht. Aber das ist gut für den Körper und den Geist“, meint die Bedburdyckerin beim Gang ums Haus. Ganz naturnah ist der Vorgarten, der vor Jahren mit zwei Päckchen Wildblumensamen gesät wurde und seither wächst und gedeiht. „Schon als Kind habe ich Garten und Grün geliebt“, erinnert sich die 75-jährige. Sie wurde in Schlesien geboren und zog nach der Flucht ins Rheinland zuerst nach Neuenhausen, wo sie in der Nähe des Sandwerks am Welchenberg mit ihrer Mutter eine erste Wohnung fand. „Dort im Wald wuchsen Maiglöckchen, Heide und auch Schlüsselblumen“, erinnert sich die Bedburdyckerin, die sich mit dem naturnahen Vorgarten ihren persönlichen Traum erfüllt hat.

Um die Nachbarn nicht zu verärgern, zieht Bärbel Spenke ab und an die Diesteln raus, rupft wucherndes Gras und Schafsgarbe. An gleicher Stelle sät sie dann noch mal die hübschen Wildblumen nach. Beide berichten von verschiedenen weißen und lila Blühphasen im Frühjahr. „Als die Nachtviolen blühten, kamen Leute vorbei, um Fotos zu machen“, schwärmt die Gärtnerin. Das schöne Bild setzt sich rund ums Haus im Garten der beiden fort.

Das gesamte Gelände ist ein Eldorado für Stieglizte und Hummeln. Kletterhortensien, Fuchsien, Wein und Brombeeren sind rund um das Haus zu finden. Entlang des angrenzenden Weges hat Klaus Spenke eine Hecke aus Buchen gesetzt, die er seit 50 Jahren pflegt. Bei der Einfriedung des Grundstücks hat er komplett auf Holz gesetzt. Das Ganze macht beiden viel Arbeit und viel Freude. Das Ehepaar hat sich nun an einem vom Nabu Jüchen ausgerichteten Wettbewerb für naturnahe Vorgärten beteiligt und ist gespannt darauf, wie die bunte Oase abschneiden wird.

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