Gitarrenfestival in Jüchen Konzert präsentiert Vielfalt der Gitarre

Jüchen · Das Internationale Gitarrenfestival startete mit einem Konzert in der Gesamtschule Jüchen an der Stadionstraße. Was bei der Jüchen Guitar Night geboten wurde.

Sonja Jarosch und Arne Harder beim Eröffnungskonzert, der Jüchen Guitar Night, in der Gesamtschule.

Sonja Jarosch und Arne Harder beim Eröffnungskonzert, der Jüchen Guitar Night, in der Gesamtschule.

Foto: Judith Michaelis (jumi)

Mit einem gut besuchten Eröffnungskonzert begann das sechste Internationale Gitarrenfestival in der Gesamtschule Jüchen. Bürgermeister Harald Zillikens dankte Daniel März und Arne Harder, den Organisatoren des weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Festivals mit Gitarrenwettbewerb. Arne Harder stellte beim Konzert die von ihm entwickelte achtsaitige Universalgitarre vor – mit dem Adventslied „Nun komm, der Heiden Heiland“ des Renaissancekomponisten Mathias Reymann. Die Fantasie, im Ursprung für Orgel komponiert, konnte er mit seiner Universalgitarre formvollendet nachempfinden.

Danach spielte er im Duo mit seiner Schülerin Sonja Jarosch drei Klassiker, immer noch auf der Universalgitarre, während die Schülerin bei der Begleitung des spätbarocken Meisters Fernando Sor kunstvoll begeistern konnte. Ein erster Höhepunkt war das Gitarrenduo mit Hubert Käppel und seinem Meisterschüler Daniel März. Käppel leitete die Gitarrenklassen in Mainz und an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo Daniel März bei ihm studierte. Käppel ist Vorbild ganzer Gitarristengenerationen, nicht zuletzt durch sein Standardwerk „Die Technik der modernen Konzertgitarre“ (2011), das für die Gitarrenkunst weltweit prägend ist. Und weil er mit der Musik Johann Sebastian Bach groß geworden ist, spielte er in Jüchen zwei zweistimmige Inventionen im Duo: Wunderbar!

Geradezu von der Leichtigkeit des Gitarrenspiels zeugten dann fünf Stücke aus der „Circus Music“ von Carlo Domeniconi. Der 75 Jahre alte, italienische Gitarrist und Komponist war von 1969 bis 1992 Professor an der Hochschule der Künste in Berlin und hat mit dem „Yogi, der durch das Schlüsselloch verschwindet“ einen amüsanten, zugleich hoch virtuosen Spaß geschrieben.

Mit „Classic meets Fingerstyle“ gab es den zweiten Höhepunkt. Was Buck Wolters, Markus Kaiser, Thomas Oldenbürger und Daniel März sowohl im Quartett als auch in Soli an hohem Gitarrenspiel vollführten, war beispielhaft. Unter allen ausgezeichneten Werken trat vielleicht das Solo von Buck Wolters in einer „Fantasy“ von Earth, Wind and Fire mit einem technisch perfekten Beat hervor, aber das Zusammenspiel war ebenfalls einzigartig. Nach einem Tango von Bruce Willis spielte das Quartett als Zugabe den „Englishman in New York“ von Sting.

Am heutigen Samstag und am Sonntag stehen weitere Konzerte an. Infos sind online zu finden. Alle Konzerte finden, entgegen Ankündigungen auf der Homepage, in der Gesamtschule an der Stadionstraße statt.

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