Auftakt in Jüchen Viele Plätze blieben bei Wallfahrtsoktav in St. Georg leer

Neuenhoven · Im beschaulichen Neuenhoven leben rund 300 Katholiken. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Georg ist trotzdem oft sehr gut besucht, vor allem während der Wallfahrtsokatv zu den Heiligen Vierzehn Nothelferinnen und Nothelfern.

 Am Samstag begann die Wallfahrtsoktav in St. Georg.

Am Samstag begann die Wallfahrtsoktav in St. Georg.

Foto: Susanne Dobler

 Am Samstag nach dem 2. Juli beziehungsweise am 2. Juli, wenn er auf einen Samstag fällt, beginnt die Wallfahrtsoktav. Pfarrer Ulrich Clancett hielt jetzt die Predigt, Diakon Alexander Tetzlaff gibt an allen Tagen bis zum kommenden Sonntag einen geistlichen Impuls. Am Samstag und gestern lautete das Thema des Impulses „Da, wo die Sehnsucht den Himmel berührt“.

Ulrich Clancett, seit 1999 Pffarrer in Jüchen, hat festgestellt, dass die Wallfahrtsoktav schon mal mehr Menschen in die kleine Kirche gelockt hat. Auch am Samstag, zur Eröffnung der Wallfahrt, sollten rund die Hälfte der gut 100 Plätze frei bleiben. „Die allgemeine Entwicklung spricht Bände“, klagt Clancett. Dass sich immer mehr Menschen von der Kirche abwenden, ist auch in Neuenhoven erkennbar.  Dieser Abwärtstrend hat schon vor längerer Zeit eingesetzt: „Bis in die 1960er Jahre hinein hatte es das Neuenhover Fest gegeben, ähnlich wie eine Kirmes, aber ohne Fahrgeschäfte, aber mit Buden, wo man alles Mögliche kaufen konnte“, erklärt Ulrich Clancett.

Vom Neuenhovener Fest ist nur die Wallfahrtsoktav übriggeblieben. Und die ist längst noch kein Auslaufmodell. „In der Vergangenheit waren einige Gottesdienste so gut besucht, dass nicht jeder einen Sitzplatz bekommen hatte“, sagt der Pfarrer. Für ihn hat diese kleine Kirche, die zwischen 1760 und 1762 errichtet worden war und die 1850 mit einem Sakristei-Anbau versehen worden war, immer noch ihren Reiz und viele Gläubige sähen das ähnlich: „Die Küsterin Melanie Gereke hält die Kirche St. Georg jeden Tag geöffnet. Viele Menschen, und nicht nur aus Neuenhoven, springen kurz rein und zünden eine Kerze an.“

Vielleicht liegt das an den Vierzehn Nothelfern, die fast bei jedem Problem helfen können. Zum festlichen Rahmen trug jetzt auch der Kirchenchor St. Georg bei unter der Leitung von Georg Foitzik. Die rund zwei Dutzend Chormitglieder haben auf der kleinen Orgelbühne mal gerade so eben Platz. „Ihr seid das Salz der Erde“, hörten die Gottesdienstbesucher als erstes. Dass es zurzeit in Europa Krieg gibt, ist in der Kirche an einem kleinen Transparent in Blau und Gelb erkennbar mit den Symbolen Händedruck, Friedenstaube, Peacezeichen und einem Herzen. Weitere Gottesdienste finden heute um 9 und 18 Uhr statt.

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