Jüchen als Ziel für Ausflügler Tourismuskonzept für Jüchen soll zurückgestellt werden

Jüchen · Jüchen soll als Tourismus-Region gestärkt werden. Der Rat hat die Verwaltung mit der Erstellung eines Tourismuskonzepts beauftragt, doch die will erst einmal laufende Projekte mit Nachbarkommunen abwarten.

 Sehens- und erlebenswert: eine Allee im Dycker Ländchen.

Sehens- und erlebenswert: eine Allee im Dycker Ländchen.

Foto: Wolfgang Walter

Schloss Dyck mit dem Dycker Ländchen, das Nikolauskloster, kleine idyllische Dörfer – und für einige Jahre noch der Tagebau mit seinen Aussichtspunkten: Besucher können in Jüchen vieles entdecken. Der Tourismus in der Stadt soll nun gefördert werden. Im Juni hatte der Rat die Erstellung eines solchen Konzepts beschlossen, nun empfiehlt die Stadtverwaltung dem am Donnertag tagenden Hauptausschuss einen Aufschub. Ruhen soll das Thema aber nicht.

Für die Erarbeitung eines Konzepts hatten sich seit längerem die FWG und die CDU stark gemacht. „Vom Tourismus profitieren etwa die Gastronomie“, dies sei ein Wirtschaftsfaktor, sagt FWG-Fraktionschef Gerolf Hommel. Die CDU setzt sich dafür ein, dass im Rahmen eines Tourismuskonzepts das Dycker Ländchen als Naherholungsziel gestärkt werden soll. Schloss Dyck ist in der weiteren Region längst ein Begriff, das Umland mit seiner reizvollen Landschaft weniger.

Doch das beschlossene Konzept soll nach dem Willen der Stad erst einmal vertagt werden. Die Erstellung sowie die Realisierung von Maßnahmen zur Stärkung des Tourismus erforderten erhebliche „personelle und finanzielle Mittel“, zudem mache ein Tourismuskonzept „nur in Zusammenarbeit mit anderen Kommunen Sinn“. Gemeinsam mit Nachbarkommunen würden zurzeit mehrere Initiativen laufen. Deren Ergebnisse sollten abgewartet werden, damit ein eventuell ergänzendes eigenes Konzept für die Stadt sich in die regionale Arbeit einfügen kann. Kurzum: Im Rathaus wird empfohlen, das Tourismuskonzept „vorerst zurückzustellen“.

Zu den interkommunalen Projekten gehört etwa ein touristisches Handlungskonzept für den Rhein-Kreis. Die Arbeit soll 2022 beginnen, damit wird ein Unternehmen beauftragt. „Ziel ist es, Handlungsfelder zu erarbeiten, in denen sich der Kreis stärker engagieren sollte“, erläutert Kreissprecher Benjamin Josephs. Beteiligt ist Jüchen aber auch im Rahmen des Innovationsnetzwerks Tourismus im rheinischen Revier. Ziel ist die touristische Gestaltung des heutigen Tagebaugebiets. Auch in dieser Runde soll ein Strategiepapier auf den Weg gebracht werden. 

Ergebnisse dieser Kooperationen sollen abgewartet werden. Die Stadt hat aber auch schon Überlegungen für ein künftiges eigenes Konzept angestellt. Dafür könne eine Projektgruppe mit Vertretern aus Verwaltung, Politik, Gastronomen und regionalen Akteuren gebildet werden. Nach einer Bestands- und Potenzialanalyse sollen ein Zielkonzept erstellt und Maßnahmen erarbeitet werden. Dazu könnten etwa der Aufbau einer touristischen Internetpräsenz sowie die Erstellung einer Broschüre gehören.

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