Diskussion im Jüchener Sportausschuss Stadtsportverband kritisiert einheitliche Hallenverträge

Jüchen · Heinz Kiefer, Chef des Stadtsportverbandes, sprach jetzt Klartext im Fachausschuss. Die einheitlichen Hallenverträge, die die Stadt mit vier Vereinen abgeschlossen hat, seien nicht hinnehmbar. Wie es nun weitergeht.

 Heinz Kiefer ist Vorsitzender des Stadtsportverbandes Jüchen.

Heinz Kiefer ist Vorsitzender des Stadtsportverbandes Jüchen.

Foto: Carsten Pfarr

Die Stadt Jüchen möchte die Hallenverträge, die sie mit insgesamt vier Sportvereinen abgeschlossen hat, vereinheitlichen. Der Stadtsportverband ist mit der Vorgehensweise allerdings alles andere als einverstanden. Der Vorsitzende Heinz Kiefer fordert eine gemeinsame Aussprache unter Beteiligung der vier Vereine, des Stadtsportverbandes und der Stadtverwaltung. Und er befürchtet, dass die Vereinheitlichung zu einer noch stärkeren Belastung der heimischen Vereine führen wird.

Schiefer sprach jetzt im Sportausschuss Klartext: „Ohne jegliche Abstimmung mit den Vereinen gibt der Bürgermeister den Mustervertrag jetzt in den Sportausschuss. Mehr als sieben Monate hat er dafür benötigt. Die vertraglichen Vorstellungen werden nicht akzeptiert. Dieses Verwaltungshandeln ist sowas von arrogant.“ Der Stadtsportverbands-Chef erinnerte daran, dass die Vereine Aufgaben übernehmen wie die Organisation der Hallenbelegung und teilweise die Schlüsselverwaltung, was der Stadt jährliche Einsparungen im sechsstelligen Bereich beschere.

Die Ehrenamtler seien bereits „hochgradig belastet“. Das mache es den Vereinen schwer, „Menschen zu finden, die sich in ihrer Freizeit regelmäßig mit einem äußerst komplexen Vereinsleben befassen wollen“, argumentierte Kiefer.

Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes befürchtet zukünftig noch stärkere personelle und finanzielle Belastungen. So fiele den Vereinen jetzt die Aufgabe zu, sich selbst um das Reinigen der Hallen zu kümmern. Darüber hinaus werden sie dazu verpflichtet, sogenannte „Schönheitsreparaturen“ zu erledigen. Laut Heinz Kiefer ist nicht geklärt, wie dieser Begriff zu definieren ist. Das alles schüre die Unzufriedenheit in den Vereinen, fasste er zusammen.

Oswald Duda erklärte in der Sitzung des Sportausschusses als Technischer Beigeordneter und Vertreter der Verwaltung folgendes: „Wir hatten vorgeschlagen, Gespräche mit den betriebsführenden Vereinen zu führen. Dass die Dinge jetzt so kritisch gesehen werden, kann ich nicht nachvollziehen.“

Dann konnte Heinz Kiefer sich mit seiner Forderung durchsetzen: Jeweils ein Vertreter der vier Vereine, die Verträge mit der Stadt haben, aber auch Vertreter aller Ratsfraktionen und der Verwaltung werden an einem Tisch über die von der Stadt vorgeschlagenen standardisierten Verträge sprechen. Wann diese Runde zusammenkommen wird, steht noch nicht fest. Die Stadtverwaltung sagte in der Sitzung des Sportausschusses zu, kurzfristig zu einem solchen Treffen einladen zu wollen.

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