Freiwillige Feuerwehr Jüchen Feuerwehr kam 2019 mehrfach auf den Hund

Jüchen · Entlaufene oder verletzte Hunde hielten die Wehrleute auf Trab. Auch Vögel und sogar eine verletzte Schlange wurden gerettet.

Feuerwehr Jüchen kam 2019 mehrfach auf den Hund
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Foto: Feuerwehr Jüchen

Die Freiwillige Feuerwehr Jüchen zeichnete sich im zu Ende gehenden Jahr auch durch teilweise sehr spektakuläre Tierrettungen aus. Vor allem entlaufene oder verletzte Hunde hielten den Tagesdienst, die Führungskräfte und den städtischen Bauhof auf Trab. Denn die sind neuerdings für alle Tierrettungen zuständig, um das Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr zu entlasten. Auch Vögel und schon klassisch, immer wieder Katzen, sogar eine verletzte Schlange galt es zu retten, ins Tierheim oder zum Tierarzt zu bringen. Insgesamt 33 Tiere wurden bei einer bisherigen Rekordzahl von 508 Einsätzen 2019 gerettet.

Passend zu Weihnachten hatte ein Feuerwehrmann zwei Katzenbabys aus dem Tierheim adoptiert. Im Oktober hatte die Feuerwehr an der Kita Steinstraße mehrere dort ausgesetzte Katzenbabys zum Aufpäppeln ins Tierheim gebracht. Von den vier Katzen überlebten nur zwei, die jetzt ein neues zu Hause gefunden haben. Ein verletzter Rabe „gab“ Anfang Dezember „den Einsatzbefehl“ aus dem Buschhof. Doch der verstand es, die Feuerwehr zu veräppeln. Als die Wehr eintraf, hatte sich der Rabe wieder seiner Flügel besonnen und war davon geflattert.

Besonders aufwendig verlief die Suche nach einem Hund, der im November bei einem schweren Unfall auf der A46 vermisst wurde. Zur Suche setzte die Feuerwehr ihre Drohne mit der Wärmebildkamera ein, so dass trotz Nebels die verletzte Bulldogge „Bella“ nach zwei Stunden im Tagebau Garzweiler entdeckt wurde. Da das Betreten der Grube an der Tagebaukante – gefährlich ist, verständigte die Feuerwehr den Werkschutz von RWE. Die verletzte Bulldogge „Bella“ war völlig verängstigt, als sie aus dem Tagebau herausgeholt und ihrem Besitzer, der den Unfall leicht verletzt überstanden hatte, wieder übergeben werden konnte.

Mitte November schaffte es ein Dackel namens „Naldo“, in Gierath 30 Feuerwehrleute zwei Stunden lang in Atem zu halten. Er war kopfüber in eine 20 Meter tiefe Zisterne gestürzt. Die Bergung des Vierbeiners ließ sich nicht so einfach umsetzen, da die Zisterne nur einen Durchmesser von einem knappen Meter hat. Außerdem lag „Naldo“ an einer nur schlecht einsehbaren Stelle und gab keine Lebenszeichen von sich.

So alarmierte Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels neben der Drehleiter und dem Rüstwagen auch die Höhenretter der Neusser Feuerwehr. Zunächst mussten an der Zisterne aber Gasmessungen vorgenommen werden. Über dem Loch errichteten die Höhenretter einen stabilen Dreibock, über den sich einer der Helfer dann in die Tiefe abseilte. Kurz darauf die gute Nachricht: „Naldo“ hatte ein Lebenszeichen von sich gegeben. Er konnte hochgezogen werden. In eine Transporttasche gesetzt, wurde „Naldo“ dann gemeinsam mit seiner Besitzerin in die Mönchengladbacher Tierklinik transportiert werden: Mit Blaulicht, wie es sich für einen abgestürzten Dackel auch gehört, wurden Vierbeiner und Frauchen eskortiert.

Ende September wurde die Feuerwehr zu einem ungewöhnlichen Tierrettungseinsatz zum Holzer Weg an der Grillhütte bestellt. Eine Schlange hatte dort Spaziergänger erschreckt. Welche Art von Schlange, gefährlich, giftig, oder völlig ungefährlich: Das stand zunächst nicht fest. Augenscheinlich lag das Tier aber verletzt mitten auf dem Landwirtschaftsweg. Zur Artbestimmung wurden Bilder der Schlange an einen Reptilienexperte weitergeleitet. Schnell kam die Rückmeldung, dass es sich um eine ungiftige Kornnatter handelte. Die verletzte Kornnatter wurde zu einem Tierarzt gebracht.

Mitte September verhalf die Feuerwehr einer Eule an der Friedhofstraße wieder zu unverletzten und ungestörten Nachtflügen. Zu diesem Zeitpunkt hatte es schon 18 Tierrettungseinsätze im laufenden Jahr gegeben. Katzen und Hunde, sogar Pferde wurden aus Notlagen gerettet. Eine verletzte Eule war aber bislang ein eher seltener Gast bei der Feuerwehr. Sie wurde an Fachleute einer Wildtierstation übergeben. Mitte März galt der Einsatzbefehl einem entlaufenen Husky. An der Einmündung der A46 in die A44n entdeckten die Feuerwehrleute schließlich den Hund, der sich an einem Regenrückhaltebecken unterhalb der Fahrbahn befand. „Wir haben den Husky schnell einfangen können und ihn dann erst einmal zum Gierather Gerätehaus gebracht“, berichtete Heinz-Dieter Abels. Wenig später wurde der etwa zwölf Wochen alte Vierbeiner an Mitarbeiter des Baubetriebshofs übergeben, die ihn in ein Tierheim brachten. Dort wartet er seither auf seinen Besitzer.

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