Vandalismus in Jüchen Jüchen setzt weiter auf Polizeipräsenz

Jüchen · Durch 50 Einbrüche in Gebäude der Gemeinde ist zwischen 2013 und heute ein Schaden von 195.066 Euro entstanden. Hinzu kommen 40.000 Euro für zerstörte Spielgeräte. Die Gemeinde zeigt alle Straftaten bei der Polizei an.

 Die Polizeiwache bleibt auch weiter besetzt, wenn Jüchen ab dem nächsten Jahr zur Stadt wird. Das alte Haus muss aber aufwändig saniert werden.

Die Polizeiwache bleibt auch weiter besetzt, wenn Jüchen ab dem nächsten Jahr zur Stadt wird. Das alte Haus muss aber aufwändig saniert werden.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Wenn die Gemeinde Jüchen im nächsten Jahr zur Stadt wird, bekommt sie dann auch mehr Polizisten?, fragte ein Bürger beim Informationsabend der FDP. Ein klares „Nein“ antwortete Bürgermeister Harald Zillikens, betonte aber sogleich: Jüchen werde alles dafür tun, die Polizeiwache vor Ort und damit auch die Polizeipräsenz zu erhalten. Zu diesem Zweck soll die alte Wache saniert und den modernen Anforderungen von Barrierefreiheit und Sicherheit angepasst werden.Denn genug zu tun hat die Polizei in Jüchen, wie Zillikens ausführte. Alleine der Komplex Vandalismus und Einbrüche an und in städtischen Gebäuden verursache der Gemeinde nicht nur erhebliche Schäden: „Wir bringen auch jeden Fall zur Anzeige“, betonte der Bürgermeister.

Alleine die Spielgeräte vor allem auch am Schulzentrum würden immer wieder mutwillig zerstört oder auch in Brand gesetzt, so dass mittlerweile ein jährlicher Schaden von 40.000 Euro zu beklagen sei. Aktuelle Beispiele: Das Insektenhotel am Gymnasium wurde angesteckt und die Tischtennisplatten wurden zerstört: „Um die schweren Platten anzuheben, braucht man sechs ausgewachsene Menschen“, verdeutlichte der Bürgermeister die zerstörerische Energie, die hinter solchen Vandalismus-Straftaten steht. Deshalb werde am Schulzentrum auch eine neue Videoüberwachung installiert. Er weigere sich aber, den Außenbereich einzäunen zu lassen, weil dann diejenigen die Leidtragenden wären, die sich ordentlich benehmen. Allerdings lässt er zerstörte Spielgeräte inzwischen nicht mehr neu aufbauen. Zillikens setzt auf eine funktionierende Ordnungspartnerschaft mit der Polizei.

Und er fordert die Bürger auf, unbedingt die Polizei über die 110 anzurufen, wenn sie Verdächtiges beobachteten. Dazu gehörten auch ortsfremde Pkw, die eventuelle Einbruchsziele ausspähten. Denn es vergehe mittlerweile kein Jahr mehr, in dem die Jüchener Schulen und Kindergärten nicht ungebetenen Besuch von Einbrechern erhielten, berichtete der Bürgermeister. Auf Redaktionsnachfrage hat Zillikens die Einbrüche in Jüchener Schulen und Kitas sowie in sonstige städtische Gebäude seit dem Jahr 2013 bis heute bilanzieren lassen. Es ist ein Gesamtschaden von 195.066 Euro nur durch Einbrüche in Gebäude der Gemeinde entstanden. Alleine ins Rathaus ist zwischen 2013 und 2017 sechs Mal eingebrochen worden. Es entstand dabei ein Gebäudeschaden von 18.708 Euro. Insgesamt 50 Einbrüche in Gebäude der Gemeinde sind seit 2013 schon angezeigt worden. Alleine fünf Mal wurde in die ehemalige Hauptschule zwischen 2013 und 2018 eingebrochen, wobei ein Gebäudeschaden von 15.664 Euro ermittelt wurde. Bei insgesamt vier Einbrüchen in die Dreifachsporthalle in Gierath entstand sogar ein Gesamtschaden von 30.463 Euro. Auch die Friedhofshalle in Hochneukirch war vier Mal Tatort für Einbrüche mit einem Schaden von 6121 Euro.

Die Grundschulen Otzenrath wurden dreimal, in Jüchen und Hochneukirch zwei Mal und in Stessen einmal aufgebrochen. Besonders hoch war der Gebäudeschaden an der Grundschule Jüchen mit 15.798 Euro. Die Kitas Hochneukirch, Stessen, Kelzenberg und Garzweiler bekamen jeweils zweimal ungebetenen Besuch, mit Schäden zwischen etwa 5000 und mehr als 7000 Euro. Die Gemeinde ist allerdings gegen Einbruchsdiebstahl versichert.

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