Corona in Jüchen Polizei eskortiert Impfstoff-Lieferung zur Lebenshilfe nach Aldenhoven

Aldenhoven · 36 Bewohner und Mitarbeiter ließen sich jetzt im Wohnhaus Aldenhoven der Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss impfen. Bevor es so weit war, musste so einiges vorbereitet werden.

 Auch Mitarbeiterin Waltraud Barisch ließ sich impfen.

Auch Mitarbeiterin Waltraud Barisch ließ sich impfen.

Foto: Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss

Der Corona-Impfstoff kam mit einem Impfteam des Kreises samt Polizeieskorte an. Im Wohnhaus Aldenhoven der Lebenshilfe herrschte eine positiv aufgeregte Stimmung. Dort fand, wie die Lebenshilfe berichtet, eine der ersten Impfaktionen in einer Einrichtung der Eingliederungshilfe statt. Mit einem Lächeln ließ Elke Pontow als erste im Wohnhaus den Piks über sich ergehen. „War überhaupt nicht schlimm.“

Am Tag vor Weihnachten hatte Tim Wallraff eine E-Mail der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein bekommen. „Darin stand, dass unser Haus schon bald mit den Impfungen an der Reihe sei. Das kam überraschend, weil wir ja kein klassisches Senioren- oder Pflegeheim sind“, erklärte der Wohnhausleiter. „Wir haben sofort mit den Vorbereitungen angefangen. Es habe viel E-Mail-Verkehr mit Anweisungen gegeben, „zum Beispiel müssen drei Räume für das Impfteam vorgehalten werden“. Der erste Schritt bestand darin, die 16 Bewohner zu informieren. Im Haus leben vor allem ältere Menschen mit einer Behinderung. Nur wer zustimmt, darf geimpft werden. „Wir haben uns Zeit genommen und erklärt, worum es geht, über Risiken und Nutzen aufgeklärt“, erzählte Nathalie Weitz, stellvertretende Wohnhausleiterin. „Es war uns wichtig, dass sie sich bewusst entscheiden.“ Auch die gesetzlichen Betreuer wurden um Einwilligung gebeten. „Alle haben zugestimmt. Viele sehen die Impfung als einen kleinen Lichtblick, einen Schritt hin zu mehr Normalität“, sagte sie.

„Hier ist alles toll organisiert“, sagte Karl-Heinz Munter, einer der leitenden Impfärzte des Kreises. Auch den 27 Mitarbeitern wurde die Impfung angeboten. Für Gruppenbetreuerin Waltraud Barisch war die Entscheidung schnell klar. „Wenn man mit Menschen mit Behinderung arbeitet, hat man eine hohe Verantwortung, weil viele zur Risikogruppe gehören.“ Am Ende wurden insgesamt 36 Spritzen verabreicht.

(NGZ)
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