Nikolauskloster in Corona-Zeit Kloster fährt Programm wieder hoch

Damm · Pater Andreas Petith bemerkt, dass viele Menschen in Corona-Zeiten mehr Gesprächsbedarf haben. Auf große Resonanz stoßen die Gottesdienste im Freien. Allmählich laufen auch andere Angebote an.

 Die Tür zum Kloster ist offen, Pater Andreas Petith hat in der Corona-Zeit viele Einzelgespräche geführt. „Die Menschen wollen reden.“   Archivfoto: gt

Die Tür zum Kloster ist offen, Pater Andreas Petith hat in der Corona-Zeit viele Einzelgespräche geführt. „Die Menschen wollen reden.“ Archivfoto: gt

Foto: Gundhild Tillmanns

Die Sommer-Klostercamps für Kinder fallen aus, auch so manche andere Veranstaltung im Nikolauskloster ist der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Doch das Kloster steht weiter Besuchern offen, langsam laufen wieder Kurse und Angebote an. „Wir machen das Beste daraus“, erklärt Pater Andreas Petith.  „Ich habe in den vergangenen Monaten sehr viele Einzelgespräche geführt und dabei bemerkt, dass viele Menschen in Corona-Zeiten großen Gesprächsbedarf haben“, berichtet Pater Andreas Petith, Leiter des Klosters. „Viele haben weniger Kontakte zu Freunden und anderen, sind in dieser Zeit ungut gestimmt, und sie wollen reden. Sie sind dankbar, dass sie zu uns kommen können.“

Groß ist die Resonanz auch bei den Gottesdiensten. „Viele Menschen sehnen sich nach Gemeinschaft“, sagt der Pater. Das Kloster hat seit Mai die großen Messen samstags ab 18 Uhr, sonntags ab 10 und 18 Uhr nach draußen auf die Wiese verlegt. Die dort mit Abstand aufgestellten 150 Stühle reichen oft nicht. „Manche bringen Camping-Stühle mit.“ Angelaufen sind auch wieder freitags bis sonntags ab 13 Uhr die Angebote mit Kaffee und Kuchen, ebenfalls Orte der Begegnung. „Wir mussten das Helfer-Team verstärken. Der Aufwand ist, etwa wegen des Desinfizierens der Tische, deutlich größer.“ Auch sonst sind die insgesamt 60 ehrenamtlichen Helfer eine wichtige Stütze des Klosters. Am Samstag, 25. Juli, können auch andere Jüchener bei den Gartentagen mitmachen. Da wird ab 9 Uhr gejätet, werden Büsche geschnitten, die schönen Grünanlagen gepflegt.

Für Dienstag, 11. August, steht von 16 bis 18 Uhr ein Trauerkreis für Menschen an, die eine geliebte Person verloren haben, die auf dem Trauerweg Stärkung suchen – und Menschen, die in der gleichen Situation sind. Am Wochenende am 15./16. August lädt ein Schweige-Wochenende zur Stille ein – mit Meditation, einfachen Yoga-Übungen und Spaziergängen. Anmeldungen nimmt Beate Watkins, Telefon: 0174 3740000, E-Mail: watkins.beate@gmail.com, entgegen (Kosten: 175 Euro samt Unterbringung).

Ebenfalls für den 15. August, an Mariä Himmelfahrt, lädt das Kloster zur Kräuterweihe beim Gottesdienst ab 18 Uhr. „Die Weihe basiert auf einer Überlieferung von Kirchenvater Johannes von Damaskus. Als das Grab von Maria geöffnet wurde, wurden darin wohlriechende Kräuter gefunden“, sagt Pater Andreas Petith. Die Gottesdienstbesucher können Kräutersträuße mitbringen und weihen lassen – als Zeichen, „dass man das Leben von sich und anderen Menschen positiv gestalten soll“.

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