Mängel an Anlagen in Jüchen Nächster Windrad-Turm soll am Samstag gesprengt werden

Jüchen · Der Rückbau der mängelbehafteten Windkraftanlagen geht weiter. Wann die an den Windrädern vorbei führende Autobahn 44n gesperrt wird.

Die Trümmer des Windrades nach der ersten Sprengung.

Die Trümmer des Windrades nach der ersten Sprengung.

Foto: Kandzorra, Christian

Am Samstag, 11. Februar, werden im Jüchener Süden wohl Detonationen zu vernehmen sein. Im Windpark an der A 44n stehen weitere Sprengungen im Rahmen des Rückbaus der mit Mängeln behafteten, 238 Meter hohen Windrad-Riesen an. Die Autobahn GmbH hat angekündigt, dass die A 44 zwischen Autobahndreieck Jackerath und Holz in beiden Richtungen von 13 bis 18 Uhr gesperrt wird. Umleitungen seien eingerichtet.

Als Grund für die Sperrung nennt die Gesellschaft „Bauarbeiten“. Besser sollte es Abbau-Arbeiten heißen. Mitte November war das erste der sechs Windräder gesprengt worden, in einer Staubwolke zu Boden gegangen. Nun läuft die weitere Demontage. „Die Anlagen befinden sich planmäßig im Rückbau“, Rotorblätter, Nabe, Maschinenhaus und der obere Teil des Turms würden demontiert, sagt Antje Eckert, Sprecherin beim Windrad-Hersteller Nordex Deutschland in Hamburg. „Voraussichtlich am Samstag“ sei die Sprengung eines Betonturms und eines Turmfundamentes vorgesehen – in Abhängigkeit „von den herrschenden Wetter- und Windverhältnissen“, eine Angabe der Sprengzeiten sei nicht möglich.

Danach würden Aufräumarbeiten sowie Entsorgung des Abfallmaterials folgen. „Parallel wird mit den Vorbereitungen für den Neubau begonnen. Das Ziel ist, den Rückbau schnell durchzuführen, damit der Windpark Jüchen A 44n direkt neu errichtet werden kann“, sagt Antje Eckert. Anteile am Windpark halten RWE Renewables, NEW und die Stadt Jüchen. Die Kommune musste bereits für 2022 ihre Einnahme-Erwartung aus dem Windpark auf Null setzen.

Nachdem 2021 in Haltern am See eine Anlage des gleichen Typs zusammengebrochen war, wurden im noch nicht dem Betreiber übergebenen Windpark Jüchen die sechs Anlagen mit 27 Megawatt Gesamtleistung stillgelegt. Laut Nordex sollen Schäden an den Spannbetonteilen der Hybridtürme entstanden sein. Nach der kompletten Sprengung des ersten Windrades werden die Anlagen bis auf die Beton-Türme demontiert, diese dann gesprengt.

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