Ferienaktion in Jüchen Nachwuchsköche im Jugendheim

Garzweiler · In Garzweiler steht in den Osterferien österreichische Küche auf dem Speiseplan. Was die Mädchen und Jungen so alles nach Rezept zubereiten.

 Stephan Bredt gibt den Kindern Tipps.

Stephan Bredt gibt den Kindern Tipps.

Foto: Wolfgang Walter

Es duftet verführerisch, als Romy mit dem Pfannenheber die Rouladen Tiroler Art wendet. Kartoffelgulasch gibt es dazu, im Kühlschrank wartet bereits der Teig für den Nachtisch – Kaiserschmarrn. Im „Topf & Deckel“-Kochstudio steht die österreichische Küche auf dem Speiseplan. Romy (11) und 14 weitere Nachwuchs-Köchinnen und Köche zwischen sechs und zwölf Jahren sind eifrig in der Küche im Jugendheim Garzweiler zugange. Vier Tage dauert die Osterferienaktion in Regie des Jugendbüros der katholischen Kirchengemeinde.

„Uns ist wichtig, den Kindern zu zeigen, dass Kochen Spaß macht – dass es Freude bereitet, Essen selbst frisch zuzubereiten“, erklärt Stephan Bredt vom Jugendbüro. Vor rund 20 Jahren wurde das Ferien-Kochstudio eröffnet – im Rahmen eines Projekts für ein Erziehungspraktikum. „Die Resonanz war so groß, dass wir es bis heute weitergeführt haben. Bis zu 30 Kinder machten mit“, erzählt Bredt. Wegen der Pandemie wurden die Teilnehmer jetzt auf zwei Kurse mit je 15 Kindern aufgeteilt, „die zwei Mal in der Woche auf Corona getestet werden“.

Jedes Jahr stehen die kulinarischen Spezialitäten eines anderen Landes im Mittelpunkt, diesmal ist es die Küche der österreichischen Nachbarn. Am ersten Tag des Kursus gab es faschierten Gemüsebraten mit Tiroler Gröstl und Birnen-Schokoladenkuchen, am nächsten Tag etwa die Rouladen. Romy berichtet, wie Schinken, Zwiebeln und Champignons klein gewürfelt und angebraten wurden, um damit dann die mit Salz und Pfeffer gewürfelten Schweinerouladen zu füllen. „Zu Hause helfe ich manchmal meiner Mutter beim Kochen. Und einmal haben meine Schwester und ich zum Hochzeitstag unserer Eltern ein Kochbuch genommen und ein Essen zubereitet“, berichtet die Elf-Jährige. Liah (10) findet es „toll, gemeinsam zu kochen und zu essen“. Zuhause bereite sie zuweilen etwas selbst zu, Pfannkuchen etwa.

 Enna, Réka, Matti und Frida sind mit Spaß im Kochstudio dabei.

Enna, Réka, Matti und Frida sind mit Spaß im Kochstudio dabei.

Foto: Carsten Sommerfeld

Jeden Tag steht ein anderes Menue an. Für Kinder, die kein Schweinefleisch essen, oder für Vegetarier werde eine Lösung gefunden, sagt Bredt. Während die einen von zu Hause oder aus früheren Kursen Erfahrung mitbringen, stehen andere zum ersten Mal am Kochtopf. Stephan Bredt, Nele Bachmann (17) und weitere Betreuer geben Tipps. „Passt auf, dass es nicht anbrennt“, mahnt Bredt, als die Rouladen in der Pfanne bruzzeln.

Auch Matti ist begeistert dabei, in Österreich ist der Neunjährige bereits gewesen. „Am besten hat dort der Kaiserschmarrn auf einer Alm geschmeckt“, erzählt er. Nicht auf der Alm, sondern im Jugendheim wird der in Garzweiler entstandene Kaiserschmarrn „verputzt“. Was übrig bleibt, wird nach Hause mitgenommen.

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