Folge des Tagesbau-Endes Jüchener Trinkwasser aus Korschenbroich

Jüchen · Der Erftverband informierte im Hauptausschuss über die Folgen des Tagebau-Endes. Die Wasserversorgung kann danach nicht mehr vom Werk Fürth aus gestemmt werden. Wann das der Fall sein wird, ist derzeit noch unklar.

 Ein Glas füllt sich mit Trinkwasser.

Ein Glas füllt sich mit Trinkwasser.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Ein Wasserwerk in Korschenbroich soll in Zukunft die Trinkwasserversorgung in der Stadt Jüchen übernehmen. Unklar ist allenfalls der Zeitpunkt, zu dem die Versorgung nicht mehr vom Wasserwerk Fürth, sondern von einem anderen, wahrscheinlich dem Wasserwerk Korschenbroicher Feld bereitgestellt wird. In zehn, 15 oder 20 Jahren könnte der Wechsel vollzogen sein. Ursächlich dafür ist das Fortschreiten und das Ende des Tagebaus Garzweiler II, wie der Erftverband-Vorsitzende Bernd Bucher den Ausschussmitgliedern bei der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses in Haus Katz erläuterte.

„Ab 2030 wird eine Beeinflussung durch den Abstrom kippenbeeinflussten sulfatreichen Grundwassers erwartet, verbunden mit einer Verlagerung der Rohwasserentnahme“, so Buchers Fazit aus dem westwärts ziehenden Abbau und dem Wiederauffüllen des Lochs an der östlichen Seite. Die Folge werde sei, dass das Wasserwerk Fürth, das selbst schon ein Ersatzwasserwerk für mehrere kleinere, weggefallene Wasserwerke sein werde, nicht mehr genutzt werden könnte. Nach dem vom Erftverband favorisierten Plan sollen zukünftig die jährlich in Jüchen benötigten eine Million Kubikmeter Wasser aus dem nördlich gelegenen Wasserwerk in Korschenbroich geliefert werden.

Selbstverständlich blieb die Frage nach den Kosten und dem Träger der Kosten im Ausschuss nicht aus. Verantwortlich für die Veränderung sei RWE, so Bucher. Der Tagebaubetreiber müsse daher sämtliche Kosten für die Ersatzmaßnahme tragen. Auch andere Sorgen glaubte der Verbandsvorsteher ausräumen zu können: Die Wasserversorgung sei, unabhängig vom Tagebaubetrieb, sicher und könne dauerhaft aus der Region heraus betrieben werden. Auch hinsichtlich der Wasserqualität sei gesorgt. „RWE ist verpflichtet, dafür zu sorgen, dass niemand schlechteres Wasser erhält“, sagte er.

Garantieren könne der Erftverband allerdings nicht, dass es bei der jetzt „sehr guten“ Qualität bleibe und sie nicht nur noch „gut“ sein werde. Auf jeden Fall würde auch das zukünftige Trinkwassser für Jüchen weit unter den erlaubten Grenzwerten für Nitrat, Sulfat oder Chlorid liegen.

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