Freiwillige Feuerwehr Jüchen Hitze sorgt für mehr Feuerwehreinsätze

Jüchen · Anfang August hat die Feuerwehr Jüchen mit 275 Einsätzen schon die Zahlen aus Oktober 2017 erreicht. Wegen der Dauerhitze müssen auch wieder mehr Brände gelöscht werden. Vorher überwogen die technischen Hilfeleistungen.

 Der Pkw-Brand an der A46 griff wegen der Trockenheit auf die gesamte Böschung über. Die Feuerwehr  war deshalb bei sengender Hitze im Großeinsatz.

Der Pkw-Brand an der A46 griff wegen der Trockenheit auf die gesamte Böschung über. Die Feuerwehr  war deshalb bei sengender Hitze im Großeinsatz.

Foto: Feuerwehr Jüchen

Schon 275 Einsätze kann die Freiwillige Feuerwehr Jüchen für dieses Jahr bilanzieren: „Das sind so viele Einsätze, wie wir sie im Vorjahr erst im Oktober erreicht hatten“, vergleicht Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels und fügt hinzu: „Im vorigen Jahr machten die technischen Hilfeleistungen drei Viertel unserer Einsätze aus. Jetzt sind durch die anhaltende Hitze drei Viertel Alarmierungen Brandeinsätze.“ Glücklicherweise seien dies aber bislang alles nur kleinere Brände ohne Personenschaden gewesen, die dennoch die volle Kraft seiner Leute gefordert hätten.

 Die Feuerwehr Jüchen bewässerte auch das ausgetrocknete Gelände im Park von Schloss Dyck.

Die Feuerwehr Jüchen bewässerte auch das ausgetrocknete Gelände im Park von Schloss Dyck.

Foto: Feuerwehr Jüchen

Schließlich müssten die Feuerwehrleute auch bei der Hitze in ihrer Schutzbekleidung arbeiten, die aus vier Lagen Stoff bestehe. „Wir wechseln deshalb jetzt immer schon nach 15 Minuten die Leute aus, was sonst erst nach 30 Minuten üblich ist“, verdeutlicht Abels. So gehörte zu den aktuellen Einsätzen auch einer an der Autobahn 46, wo ein Pkw Feuer gefangen hatte und gleich eine ganze Böschung mit abgebrannt war. „Wir haben auf unseren neuen Fahrzeugen inzwischen überall Kühlboxen, um immer genug Wasser für die Einsatzkräfte zu haben“, berichtet Abels und nennt ein Beispiel für den Verbrauch an Trinkwasser: „Bei unserem dreitägigen Einsatz zu den Classic Days sind 600 Flaschen Wasser getrunken worden.“

 Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels backte als Dankeschön für seine Werhleute Nussecken.

Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels backte als Dankeschön für seine Werhleute Nussecken.

Foto: Feuerwehr Jüchen

Seit gestern ist die Feuerwehr Jüchen auch wieder zu einem Bewässerungseinsatz von der Gemeinde angefordert worden. In der dritten Woche werden jetzt zehn bis zwölf Freiwillige abends nach ihrer Arbeit noch für drei bis vier Stunden ausrücken, um insgesamt etwa 400 jung angepflanzten Bäume und Sträucher an der Konrad-Duden-Allee, am Naturlehrpfad, an der Garzweiler Allee, in Stessen am alten Sportplatz, in Rath und in Otzenrath zu bewässern: „Dafür brauchen wir 10.000 Liter Wasser pro Abend“, rechnet Abels vor.

Reichlich gewässert wurde auch der Schilf auf dem Dycker Feld zu den Classic Days. Es sei auch eine Drohne mit einer Wärmebildkamera über das Feld geschickt worden, die Bodentemperaturen von 60 Grad gemessen habe. Bewährt hätten sich aber die verstärkten Brandschutzmaßnahmen. Dazu gehörte das absolute Rauchverbot, und erstmalig durften auf den abgeernteten Kornfeldern nicht geparkt werden. „Ein heißer Katalysator an einem Auto hätte ausgereicht, um ein ganzes Feld in Brand zu setzen,“ weiß Abels.

Zudem hatte sich die Feuerwehr Jüchen technisch aufgerüstet. Sie war mit einem zusätzlichen Tanklöschfahrzeug vor Ort sowie mit 25 Einsatzkräften, die teilweise sogar Urlaub genommen hatten, um Brandwachen von zehn bis zwölf Stunden in der Hitze leisten. Passiert ist nicht viel: Es gab zwar zweimal Feueralarm, aber tatsächlich brannte keiner der Oldtimer. Dreimal musste die Feuerwehr Ölspuren beseitigen. Als kleinen Dank hatte sich der Feuerwehrchef noch an den Ofen gestellt – und Nussecken gebacken, um sie bei Einsatzende an seine Leute zu verteilen. Denn er weiß: „Motivation ist bei der Freiwilligen Feuerwehr das A und O.“

Nun ist die Feuerwehr Jüchen schon gerüstet, falls die angekündigten Gewitter mit Starkregen in dieser Woche wieder Überschwemmungen mit sich bringen sollten. Die Pumpen seien schon betriebsbereit gemacht, berichtet Abels. Und da der Boden inzwischen überall kompakt und trocken sei, könne das Wasser schlecht eindringen, so dass Überschwemmungen überall im Gemeindegebiet nicht auszuschließen seien.

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