Polizeieinsatz in Jüchen Mann verletzt Ehefrau mit Messerstichen schwer

Jüchen · Ein 35 Jahre alter Mann hat seine Ehefrau in Jüchen mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Der Mann ist auf der Flucht.

Jüchen: Mann sticht Ehefrau nieder
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Mann sticht in Jüchen Ehefrau nieder

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Foto: Emergency-Report.de - Bothe

Ein Ehemann hat am Dienstagabend in Hochneukirch versucht, seine getrennt lebende Ehefrau zu töten: Das teilten die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach und die Kreispolizei am Mittwoch mit. Es handelt sich um einen 35-jährigen Mann und seine 29-jährige Frau, die beide aus Afghanistan stammen. Die Frau wohnt in Hochneukirch an der Bahnhofstraße, seitdem sie sich von ihrem Ehemann getrennt hatte.

Gegen 18.20 Uhr war am Dienstag bei der Polizei ein Notruf eingegangen, dass eine Frau von einem Mann mit einem Messer angegriffen worden sei. Unverzüglich hätten sich mehrere Streifenwagen zum Einsatzort begeben. Vor Ort habe sich herausgestellt, dass Die Frau vor ihrem Wohnhaus Stichverletzungen erlitten habe. Sie sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um den 35-jährigen Ehemann des Opfers handeln. Er konnte nach der Tat fliehen und wird seitdem durch die Polizei gesucht.

Weshalb der Mann am Dienstagabend seine Ehefrau angriff, sei noch Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Ein Messer, das als Tatwaffe in Betracht komme, sei in der Nähe des Einsatzortes durch die Polizei sichergestellt worden. Nach ersten Informationen hatte das Opfer lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Der Gesundheitszustand hatte sich aber im Verlauf der Nacht stabilisiert. Noch am Abend wurde unter Leitung der Polizei in Düsseldorf eine Mordkommission eingerichtet. Die Fahndungsmaßnahmen sowie Ermittlungen dauern an. Die Tat wird nach vorliegendem Informationsstand durch die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach als versuchtes Tötungsdelikt bewertet. Mögliche Zeugen sollen sich bei der Polizei in Neuss unter Telefon 02131 3000 melden.

Laut Oberstaatsanwältin Carola Guddath wird die Frau im Krankenhaus polizeilich bewacht, so lange ihr getrennt lebender Ehemann noch auf der Flucht ist. Die beiden Kinder des Paares seien „an einen sicheren Ort gebracht worden“. Ob das Tatmotiv einen kulturell-religiösen Hintergrund haben kann, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Ermittlungen noch nicht zu sagen, meinte die Oberstaatsanwältin. Gertrud Peltzer vom Asylkreis Hochneukirch kennt das Opfer gut. Sie könne sich einen kulturellen Hintergrund für die Tat vorstellen, sagte sie der NGZ. Die Frau, die mit ihrem Mann mit der Flüchtlingswelle 2015 aus Afghanistan gekommen sei, habe bei ihr Deutsch gelernt und sich sehr gut integriert. Solch eine Eskalation wie in diesem Falle habe es bei den vom Asylkreis Betreuten bislang noch nicht gegeben.

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