Hilfe aus Jüchen Der Verein Linas Rollis unterstützt ein Hilfsprojekt in Namibia

Hochneukirch · Für die Anschaffung von 20 Kinderrollstühlen hat der Hochneukircher Verein Linas Rollis gespendet. Sie werden in einem Kinderheim in Namibia dringend benötigt.

 Der Vorstand des Vereins Linas Rollis: (v.l.) Stefanie Götsch, Elke Jackels, Nicole Götsch und Detlef Jackels mit Lina.

Der Vorstand des Vereins Linas Rollis: (v.l.) Stefanie Götsch, Elke Jackels, Nicole Götsch und Detlef Jackels mit Lina.

Foto: Linas Rollis

Als Großvater hat der Hochneukircher Detlef Jackels für seine Enkelin Lina den ersten Kinder-Rollstuhl gebaut. Die an einem offenen Rücken erkrankte Lina sitzt mittlerweile in einem „richtigen“ Rollstuhl und besucht einen Kindergarten. Längst schon ist aus Jackels Initiative weit mehr geworden als nur ein „Opa-arme Enkelin-Ding“, wie er es selbst nennt. Lina trete deshalb auch nicht mehr in der Öffentlichkeit als Aushängeschild auf: „Der Vorstand ist verantwortlich für den Verein, nicht nur der Opa“, gibt Jackels die neue Marschrichtung vor, die jetzt bis nach Namibia führt. Denn der Verein Linas Rollis unterstützt jetzt ein Projekt in dem afrikanischen Land. Der mittlerweile dreijährige Verein wird laut Jackels inzwischen so gut von Spendern unterstützt, dass er kürzlich eine größere Spende weiterleiten konnte. Empfänger sei das gemeinnützige Sozialprojekt von Human Dreams in Namibia gewesen. Jackels betont, er habe die Arbeit dieser gemeinnützigen Organisation bereits seit langem mitverfolgt. Der vor von einer Deutschen vor zehn Jahren gegründete Verein betreibe Heime in Indien und Namibia, in denen vollpflegebedürftige Kinder versorgt werden. Derzeit sei eine dritte Einrichtung in Namibia als tiergestützte Therapiestätte für vollpflegebedürftige Waisenkinder im Aufbau. Dazu laufe aktuell ein Spendenaufruf von Human Dreams, informiert Jackels. Benötigt werden alleine 20 Kinderrollstühle, die auch im Sand fortbewegt werden können. Die Rollis, die der Hochneukircher Verein baut, sind aber nur für Kinder bis zu drei Jahren geeignet, wie Jackels bedauert. Er fügt aber hinzu: „Daher haben wir jetzt die Kosten für die 20 Rollstühle übernommen und können auch so unseren Vereinszweck verfolgen, Kindern zu Mobilität verhelfen.“

Unter www.humandrems.org würden die Projekte beschrieben, informiert Jackels, der übrigens jüngst den 221. Kinderrolli seit Vereinsgründung auf die Reise schicken konnte. Diese große Hilfe aus Hochneukirch hat mittlerweile Kinder in 24 Ländern sowie in neun Kindertagesstätten erreicht.

Doch auch Linas Rollis hat die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekommen, wie der Vorsitzende berichtet. Da wegen der Ansteckungsgefahr die meisten Benefizveranstaltungen ausfielen, habe auch Linas Rollis ihre Öffentlichkeitsarbeit einschränken müssen. Jackels sagt: „Im März wären wir in Polen, weil wir dort zwei Kinderheime mit unseren Rollis und zusätzlich beschafften Kinderrollstühlen unterstützen wollten. Dann kam kurz vor Abfahrt der Lockdown. Jetzt steht hier alles bereit. Wir hoffen auf ein Ende der Pandemie, um diese Reise nachzuholen.“

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