Pro Musica Jüchen sucht Räume Verbotslockerung hilft noch nicht allen Musikschulen

Jüchen/Korschenbroich · Seit Montag dürfen Musikschulen in NRW wieder zum Einzelunterricht öffnen. Etwas für das Klaus-Peter Schöttke wochenlang gekämpft hat. Zum Auftakt profitieren seine Kollegen von Pro Musica in Jüchen allerdings noch nicht von der Regelung.

 Arne Harder am Klavier mit dem Schlagzeuger Jörg Seyffarth. Er ist für den Bereich Jazz und Popmusik bei Pro Musica zuständig.

Arne Harder am Klavier mit dem Schlagzeuger Jörg Seyffarth. Er ist für den Bereich Jazz und Popmusik bei Pro Musica zuständig.

Foto: Gundhild Tillmanns

Auf diesen Montag hat Klaus-Peter Schöttke lange gewartet. Endlich darf die Musikschule Schöttke wieder vor Ort unterrichten. Wochenlang hatte er sich darum bemüht, den Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling, Wirtschaftsminister Lutz Lienenkämper und sogar Ministerpräsident Armin Laschet angeschrieben. Weil er nicht verstehen konnte, dass Musikschulen nicht für Einzelunterricht öffnen durften.

„Gott sei Dank ist das jetzt wieder möglich“, sagt Schöttke. Den Sonntag habe er dann damit verbracht, die Musikschule vorzubereiten. Jetzt sind rund 70 bis 80 Prozent der Schüler wieder zurück im Unterricht, schätzt Schöttke. Auch für Bläser könne der nötige Abstand eingehalten werden. Sein Umsatz sei dennoch gering. „Gruppen sind am ertragreichsten“, sagt er. Er hofft daher, bald auch wieder mehr als einen Schüler pro Unterrichtsstunde begrüßen zu dürfen. Fürs Erste sei er allerdings zufrieden. „Es hat wohl doch etwas gebracht, alle anzuschreiben“, vermutet Schöttke.

Andere haben da noch existenziellere Probleme. Die Pro-Musica-Musikschule in Jüchen darf in den Räumen, die sie sonst in der Gesamtschule nutzt, wegen der Corona-Auflagen noch nicht unterrichten. Musikschulleiter Arne Harder ist von der Stadtverwaltung mitgeteilt worden, der Musikunterricht sei erst dann wieder erlaubt, wenn auch die Schulen komplett wieder für den Präsenzunterricht geöffnet werden dürften.

Für Pro Musica bedeute dies zunächst die Fortführung des Digitalunterrichtes, sagt Harder: „Der hat sich auch gut eingespielt“, betont er. Dennoch fehle natürlich der persönliche Kontakt. „Deshalb suchen wir jetzt dringend nach Ersatzräumen für den Präsenzunterricht, die nicht der Stadt gehören.“ Auch in anderen Räumlichkeiten könne der Einzelunterricht unter den Hygiene- und Abstandsvorschriften stattfinden, meint Harder. Anders als in den Kirchen dürfe aber in der Musikschule auch wieder gesungen werden: „Wir halten dafür dann eben noch größere, als nur die Mindestabstände ein“, sichert Harder zu.

Kontakt Wer Räumlichkeiten anzubieten hat, kann sich unter Tel. 0157 86 222 409 oder per E-Mail an promusicajuechen@freenet.de melden.

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