Roman Kuperschmidt Ensemble in Jüchen Klassik und Klezmer-Musik überzeugen im Schlosshof

Neuss · Das war ein gelungenes Konzert: Schon vor einigen Jahren musizierte das Roman Kuperschmidt Ensemble aus Frankfurt bei einem Dycker Schlosskonzert. Schon damals begeisterte es und konnte auch diesmal überzeugen.

Das Roman Kuperschmidt Ensemble sorgte für gute Stimmung.

Das Roman Kuperschmidt Ensemble sorgte für gute Stimmung.

Foto: Natalie Urbig

„Sie kamen damals sehr gut an“, verrät Beate Wienands, Vorsitzende der Freunde und Förderer von Schloss Dyck, die das Konzert veranstalten. Eine Erfahrung, die sich wiederholen sollte, denn auch in diesem Jahr konnte die Gruppe rund um den jüdischen Klarinettisten begeistern: Und das obwohl die Vorzeichen für das Open-Air-Konzert zunächst alles andere als günstig waren: Der Himmel war grau, zeitweise setzte leichter Nieselregen ein.

Doch das Ensemble spielte gegen das Wetter an, hatte in der ersten Hälfte abwechslungsreiche Klassikstücke mitgebracht, die den trüben Herbstmorgen vergessen machten: Schon bei „Menuetto Capricio B-Dur“ von Carl Maria von Weber sah man in den Stuhlreihen die ersten Füße wippen, die Streicher brillierten in Johannes Brahms ungarischen Tänzen 1 und 5. Das Ensemble bestehend aus neun Musikern war aber erst bei ihrem sechsten Stück „Hora Staccato“ von Grigorias Dinicu komplett. Das war so großartig, dass einem Zuhörer ein „Wow“ entfuhr. Überwiegend fröhlich war die Stückauswahl in der ersten Hälfte, Wehmut schwang nur bei einem koreanischen Volkslied mit.

Nach der Pause standen auch zeitgenössische Komponisten wie Karl Jenkins auf dem Programm und zum krönenden Abschluss eine Auswahl von Klezmer Musik. Klezmer Musik, das ist eine aus dem Judentum stammende Volksmusiktradition oder – so erklärt Kuperschmidt es – „eine Seele in einem Fass.“ Überhaupt gelang es ihm in seinen Ansagen, den heiteren Grundton der Matinée zu treffen. „Das Konzert ist noch nicht vorbei“, erinnerte er die Besucher scherzhaft immer wieder, um gleich darauf zu fragen: „Was wäre Musik ohne die Liebe – Liebe, ist das noch aktuell?“ Die Antwort konnte er zum Beispiel beim Lied: „Bei mir bist du shein“ an dem Publikum ablesen, das sich vergnügt im Takt der Musik mitwiegte. Am Ende gab es viel Applaus und Sonnenschein.

(ubg)
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