Jüchen Asia-Garten im Park von Schloss Dyck eröffnet

Jüchen · Der neue „Ost-West“-Schaugarten im asiatischen Stil steht ab sofort offen für die Parkbesucher von Schloss Dyck.

 Eine Oase der Stille ist auch der Steingartenbereich  im neuen Asia- oder Japangarten im Park von Schloss Dyck. Die großen Findlinge stammen aus dem Braunkohletagebau.

Eine Oase der Stille ist auch der Steingartenbereich  im neuen Asia- oder Japangarten im Park von Schloss Dyck. Die großen Findlinge stammen aus dem Braunkohletagebau.

Foto: Gundhild Tillmanns

Bis kurz vor der offiziellen Eröffnung des neuen Schaugartens im Park von Schloss Dyck wurden am Donnerstag noch die letzten Arbeiten an den Wegen fertig gestellt. Der Asia-oder Japangarten steht unter dem Motto „Ost trifft West“. Diese Gartenanlage war seit 2002, als der Park zur Landesgartenschau umgewandelt wurde, die größte Baustelle. Immerhin 3500 Quadratmeter Fläche wurden „umgepflügt“, mit Teichen und Steingarten neu gestaltet. Teile des alten Bambusgartens sind erhalten und integriert worden.

 Teiche, so wie in Asien, bestimmen einen großen Teil der Fläche in neuen Schaugarten unter dem Motto „Ost trifft West“ im Park von Schloss Dyck.

Teiche, so wie in Asien, bestimmen einen großen Teil der Fläche in neuen Schaugarten unter dem Motto „Ost trifft West“ im Park von Schloss Dyck.

Foto: Gundhild Tillmanns

Das rote Band für den neuen Parkbereich durften am Donnerstag zur Eröffnung Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck, Bernhard von Ehren, Geschäftsführer der Sponsorenfirma Lorenz von Ehren, Landschaftsarchitekt Michael W. Veith und Ralf Cremers, Chef der Grevenrbroicher Gartenaufirma und ebenfalls ein Hauptsponsor, durchschneiden.

 Reste vom alten Bambusgarten sind in den Japangarten integriert.

Reste vom alten Bambusgarten sind in den Japangarten integriert.

Foto: Gundhild Tillmanns

Der Landrat lobte den Japangarten als eine zusätzliche Attraktion für die Schlossanlage und für den gesamten Rhein-Kreis Neuss und merkte an: „Fürst Joseph würde sich nicht ärgern, wenn er wüsste, was hier passiert ist.“ Dabei soll noch mehr passieren, wie Spanjer avisierte: Wenn er die nötigen Sponsoren finde, dann solle im nächsten Frühjahr „ein halb schwebendes Teehaus“ auf einer Brücke über einem der beiden Teiche des Gartens eröffnet werden können.

Auch sollen noch weitere Gehölze und Pflanzen hinzu kommen, wobei die Baumschule diese Anlage auch als eine typische Win-Win-Situation betrachtet, wie Bernhard von Ehren zugab: Denn in dem Asiagarten ließen sich auch 30 Jahre alte Ginkobäume oder bis zu zehn Meter hohe Bonsai-Kiefern präsentieren, die einen Marktwert von 5000 Euro bis zu einem hohen fünfstelligen Bereich haben könnten.

Superlativen gab es aber auch bei den Herausforderungen, die der Landschafts- und Gartenbauer Ralf Cremers gemeinsam mit Parkleiter Berthold Holzhöfer und ihren Mitarbeitern zu leisten hatten. Alleine sechs verregnete Wochen im Frühjahr hätten ihn schlaflose Nächte gekostet, gab Holzhöfer zu. Schließlich musste die Großbaustelle über sieben Monate während des laufenden Betriebs im Park auch logistisch bewältigt werden. Cremers schaffte dies nur mit schwerem Gerät, vor allem auch, um die Riesenfindlinge aus dem Tagebau in den Steingarten zu schaffen.

Dabei war Landschaftsarchitekt Michael Veith zunächst gar nicht überzeugt von Spanjers Idee, ausgerechnet an einem Barockschloss einen asiatisch inspirierten Garten zu planen. Doch er sei überzeugt worden, als er Schloss Dyck und den Park gesehen habe. Und Veith stimmte Spanjer zu, der auf eine Vielzahl von historischen Beispielen verwiesen konnte, wie dem 200 Jahre alten japanischen Garten bei Manchester oder dem Parc Oriental an der Loire. Auch Fürst Joseph habe Pläne asiatischer Gestaltungslemente für den Schlosspark gehabt, wie es die Dachkonstruktion der Orangerie bis zum Zweiten Weltkrieg noch gezeigt habe.

Zur Eröffnung bekam der neueParkbereich am Donnerstagnachmittag dann auch noch vom Himmel die für die Neuanpflanzungen willkommene Bewässerung. Für die zum Abendempfang geladenen Gäste machte der Regen dann nur eine „Kunstpause“. Die Schlossstiftung erhofft sich nun durch den Japangarten eine weitere Besuchersteigerung. 300.000 Besucher seien mittlerweile erreicht, gab Spanjer die Marche vor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort