Wegen Corona Jan aus Jüchen muss ein Jahr auf die zweite Delfin-Therapie warten

Jüchen · Wegen Corona musste die besondere Reha-Maßnahme für den Vierjährigen auf den Niederländischen Antillen ausfallen. Nun hofft die Jüchener Familie auf 2021.

 Jan Scheidemann (vorne) mit Bruder Ben, Mutter Ina und Vater Wladimir im Jahr 2019. Die Familie hofft auf die zweite Delfin-Therapie 2021.

Jan Scheidemann (vorne) mit Bruder Ben, Mutter Ina und Vater Wladimir im Jahr 2019. Die Familie hofft auf die zweite Delfin-Therapie 2021.

Foto: Karin Verhoeven

Eigentlich sollte Jan Scheidemann aus Jüchen in diesen Tagen  mit seiner Familie  von seiner zweiten Delfin-Therapie aus Curacao zurückkommen. Der Junge, der nächste Woche fünf Jahre alt wird, musste wegen eines Gehirntumors behandelt werden, er hat zwölf Chemotherapien hinter sich. Eine erste Delfin-Therapie hatte ihm geholfen, doch wegen der Corona-Pandemie konnte die zweite Spezialbehandlung dieser Art noch nicht erfolgen.

Wladimir Scheidemann, der Vater von Jan, sagt dazu: „Für die Niederländischen Antillen gilt striktes Einreiseverbot,  sämtliche Behandlungen bleiben dort immer noch wegen der Pandemie ausgesetzt.“ Als diese Nachricht einige Wochen vor dem geplanten  Reisetermin eintraf, bereiteten Wladimir und Ina Scheidemann ihren Sohn schonend darauf vor.  „Jan hat hier in Jüchen weiterhin Physiotherapie, Ergotherapie sowie Frühförderung. Er macht weiterhin Fortschritte – wenn auch nicht in solch großen Schritten, wie es vor zwei Jahren durch seine Delfin-Therapie möglich gewesen war.“ Nun hofft Familie Scheidemann auf das kommende Jahr. Jans Vater erklärt: „Wir haben alternativ einen vorläufigen Termin für Juni/Juli 2021 bekommen.“   Mit Jan und seiner Familie hoffen die Schützen sowie Firmen und Privatleute, die für die Rehamaßnahme gespendet hatten.

Jans Eltern erinnern sich noch gut an die Zeit, als die gesundheitlichen Probleme begannen. „Ende Oktober 2017 war plötzlich nichts mehr wie vorher. Es fing damit an, dass Jan anfing zu schreien – wir konnten ihn überhaupt nicht beruhigen.“ Durch eine Notoperation stellte sich später heraus, dass Jan einen bösartigen Hirntumor hatte. Seine Eltern berichten: Es folgten zwölf Chemotherapie-Termine. Insgesamt war es eine schwere Zeit für die Familie, denn Jan brauchte bedingt durch seine Lähmungen Hilfe beim Sitzen. Stehen und Gehen.  Was die Eltern besonders traurig stimmte: „Jan war überhaupt nicht mehr fröhlich – es war wie eine Depression.“

Glück im Unglück war, dass eine von Jans Therapeutinnen bereits Delfin-Therapien geleitet hatte und auf das „Dolphin Aid“ in Willemstad auf Curacao aufmerksam machte. Dort gab es ein Pilotprojekt für krebskranke Kinder. Scheidemanns bewarben sich und Jans Mutter sagt: „Es war wie ein Sechser im Lotto – Jan wurde berücksichtigt.“

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