Familie Hammelstein-Eßer in Gierath Hausmusik nicht nur an Weihnachten

Gierath · In der Familie Hammelstein-Eßer in Gierath wird oft gemeinsam musiziert – längst nicht nur an den Weihnachtstagen und im Advent. Alle Töchter beherrschen zwei Instrumente. Auch Mutter Sarah wuchs mit Musik auf.

 Sarah Hammelstein-Eßer mit (v.l.) Carla, Johanna, Lucia und Sophia (r.). Alle Töchter spielen zwei Instrumente.

Sarah Hammelstein-Eßer mit (v.l.) Carla, Johanna, Lucia und Sophia (r.). Alle Töchter spielen zwei Instrumente.

Foto: Wolfgang Walter

Zum Weihnachtsfest gehört die entsprechende Musik dazu. Die einen legen eine CD mit Weihnachtsliedern ein, andere dagegen greifen selbst zum Instrument. Musik zieht sich durch das Leben von Sarah Hammelstein-Eßer. Da ist es nicht verwunderlich, dass alle vier Töchter zwei Instrumente spielen – schließlich wird in ihrem Haus „Im Broich“ im Advent und je nach Stimmung immer wieder Hausmusik gemacht. Auch Weihnachten werde gemeinsam musiziert, erzählt sie. Klassische Weihnachtslieder wie „Stille Nacht“ gehörten ebenso dazu wie andere Stücke.

Hausmusik gibt es in der Familie aber auch sonst. „Wir brauchen in der Regel keine besonderen Anlässe. Das entsteht je nach Stimmung und immer, wenn eine von uns ein schönes Stück hat“, erzählt die Gieratherin, die schon in ihrem Elternhaus die Musik entdeckte. Ihr Vater Martin unterrichtete Musik, zunächst an der Bergheimer Straße in Grevenbroich, später an der Jüchener Realschule, und er leitete Kirchenchöre. Sie studierte Musik auf Lehramt in Münster. Die heute 43-Jährige wohnte mit ihrem Ehemann Martin und den ersten beiden Kindern in Barrenstein und zog dann zurück nach Gierath. Dort kamen zwei weitere Töchter hinzu.

Als Basis hat die Musikbegeisterte Mutter „alle zu Klavier verdonnert“, erzählt sie schmunzelnd. Klavier sei als Tasteninstrument „eine optimale Grundlage und für die Harmonielehre ideal“. Zum ersten Klavierunterricht der Mutter kamen später die Ausbildung an der Musikschule des Rhein-Kreis-Neuss und die Bläserklasse des Jüchener Gymnasiums hinzu. Dort spielen sie in Bands, die Jörg Enderle leitet. „Grundsätzlich üben die Mädels gerne“, erzählt die Gieratherin. Trotzdem hat sie ein Auge auf tägliche Übungen und Disziplin. Sophia (17) spielt neben Klavier Trompete, Carla (15) Saxophon, Johanna (12) Querflöte und Lucia (10) ganz frisch Klarinette und zusätzlich Schlagzeug. Das wurde, um den Alltag im Hause nicht zu sehr zu stören, erst mal zum Üben im Keller aufgestellt. Ganz kreativ hat Lucia, um die Erlebnisse der vergangenen Monate zu verarbeiten, einen Corona-Song eingespielt und gesungen, der auf You Tube zu finden ist. Hierbei geht’s um Frust, den Corona auch bei Kindern hinterlässt. Wie hart es ist, die Großeltern nicht zu sehen, immer nur zu Hause zu spielen und eben nicht vor Publikum Musik zu machen.

Der Großvater, pensionierter Musiklehrer, kam vor Corona in der Regel am Nikolaustag als Nikolaus verkleidet, um mit Lucia und der ebenfalls musikalischen Cousine feierlich das „Heilig Heilig“ und „Lasst uns froh und munter sein“ aufzuspielen. „Das war herrlich“, erzählt Sarah Hammelstein-Eßer. Doch Corona hat das Ritual durchkreuzt oder verändert. An Nikolaus sprang der Freund der ältesten Tochter als Nikolaus ein. An Schloss Dyck spielten die Gieratherinnen auf. Und bei der Goldhochzeit der Großeltern aus Gustorf, die im Nikolauskloster mit einer Heiligen Messe gefeiert wurde. Da spielte Sophia zum Einzug „River flows in you“ auf dem Keyboard, Lucia begleitete die Meditation musikalisch. „Zusätzlich zur Begeisterung für die Musik ist das Musizieren vor Publikum sehr wichtig“, erklärt die Lehrerin. In der Kirche saßen Zuhörer, die Hände sind kalt und und ein wenig Nervösität ist auch dabei.

Häufig verstärken die Kinder ihrer Schwester Juliane, Lena und Timo, das Familien-Ensemble mit Querflöte und Trompete. Neffe Theo hört wie sein Vater Marco und Onkel Martin gerne zu. Schließlich braucht Musik auch Publikum – auch zu Hause.

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