Auf dem Friedhof in Jüchen Gedenkstein für jüdische Opfer des Ersten Weltkriegs

Jüchen · Sie starben vor mehr als 100 Jahren, nun erhielten zwei Jüchener einen Gedenkstein. Bürgermeister Harald Zillikens und Dr. Jürgen Kiltz trafen sich auf dem städtischen Friedhof in Jüchen, vor dem neu gesetzten Stein für die jüdischen Soldaten Walter Lazarus und Jacob Levy auf dem Gräberfeld der Kriegstoten. Lazarus starb 1914, Levy erlag seinen Kriegsverletzungen 1919, nach Kriegsende.

 Harald Zillikens und Jürgen Kiltz am Gedenkstein für z wei jüdische Soldaten

Harald Zillikens und Jürgen Kiltz am Gedenkstein für z wei jüdische Soldaten

Foto: Stadt Jüchen

Jürgen Kiltz hatte sich mit der Bitte zur Errichtung des Gedenksteins an den Jüchener Bürgermeister gewandt. Ziel seines Anliegens war, mit einem Gedenkstein darauf hinzuweisen, dass „den jüdischen Teilnehmern des Ersten Weltkrieges, insbesondere den beiden Weltkriegs-Opfern Lazarus und Levy, von Seiten der damaligen Gemeinde Jüchen durch die Nichtbeachtung am Kriegsgräber-Denkmal Unrecht getan wurde“. Eine Tatsache, die ihren Ursprung bereits in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts hatte, wie die historischen Recherchen von Kiltz belegen.

Der Jüchener Heimatforscher beschäftigt sich seit längerem mit dem Schicksal jüdischer Soldaten im Ersten Weltkrieg, er, er möchte ihnen einen Namen geben.

Bürgermeister Harald Zillikens nahm die Idee, das Gedenken an die beiden Opfer des Ersten Weltkrieges nachzuholen, gerne auf: „Der Stein ist nicht nur eine würdevolle Ehrung der beiden Jüchener Bürger, sondern verweist auch auf die traditionsreiche jüdische Geschichte in unserer Stadt. Daher freue ich mich, das der Gedenkstein für die beiden Weltkriegs-
Opfer heute errichtet wurde.“

Mit Zustimmung der Bezirksregierung Düsseldorf befassten sich in Folge die Friedhofskommission und der Rechts- und Sozialausschuss im Jüchener Rat mit der Idee zur Errichtung des Gedenksteines. „Mit dem Gedenkstein für die gefallenen jüdischen Soldaten findet nach vielen Jahrzehnten ein würdevoller Abschluss mit einem versöhnenden Zeichen ein gutes Ende“, erklärte Jürgen Kiltz nun.

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