Schloss Dyck Gartenpreis am Schloss verliehen

Dyck · Neun Preise gingen in acht Länder, etwa für den Schlossgarten Schwetzingen und das Projekt „Urbancows“ in Estland. Neu ist der Sonderpreis „Gärten des Friedens“. Welche Parks und Gärten zu den Preisträgern des Europäischen Gartenpreises gehören, der jetzt im Park von Schloss Dyck verliehen wurde.

 Die Preisträger des European Garden Award zusammen mit Vertretern mit Juroren und Organisatoren der Preisverleihung vor dem Schloss.

Die Preisträger des European Garden Award zusammen mit Vertretern mit Juroren und Organisatoren der Preisverleihung vor dem Schloss.

Foto: Wolfgang Walter

Der Europäische Gartenpreis ist ein begehrtes Gütesiegel, er wird seit 2010 verliehen. In einem Zelt auf dem Gelände von Schloss Dyck wurden jetzt neun Preise vergeben für besonders gelungene Parkgestaltungen in sieben Ländern vergeben. Die Herausforderungen, die der Klimawandel zur Folge hat, wurden längst erkannt. Man tauscht sich untereinander aus, bündelt das Wissen und hat mit „Maßnahmen der Klimaanpassung in Parks und Gärten“ eine neue Preis-Kategorie eingeführt. Ganz spontan als Reflex auf den Ukraine-Krieg war ein Sonderpreis „Gärten des Friedens“ vergeben worden.

Zu den zwölf Jury-Mitgliedern für den European Garden Award gehört auch Jens Spanjer von der Stiftung Schloss Dyck. Nur einer der neun Preise ging nach Deutschland: In der Kategorie „Management oder Entwicklung eines historischen Parks oder Gartens“ setzte sich der Schlossgarten Schwetzingen gegen die internationale Konkurrenz durch. Er besticht durch die Verbindung von geometrischem und landschaftlichem Stil und gehört zu den Meisterwerken europäischer Gartenkunst.

Ein ganz besonderes Projekt belegte in der Kategorie „Entwurf oder Konzept eines zeitgenössischen Parks oder Gartens“ den zweiten Platz: Die ovale Piste auf dem Dach eines Gebäudes des Fiat-Konzerns in Turin, die einst zu Erprobungsfahrten diente, wurde zur einer attraktiven Grünfläche mit 28 grünen Inseln umgewandelt. Mehr als 300 einheimische Arten wurden auch unter dem Aspekt des geringen Wasserverbrauchs ausgewählt. Auch an Bereiche für Fitness, Meditation und Yoga wurde gedacht.

In der Kategorie „Schutz oder Entwicklung einer Kulturlandschaft“ setzte sich Estland durch. In Pärnu begeisterte die Jury das Projekt „Urbancows“. Hauptziel war die Wiederherstellung des vielfältigen und komplexen Lebensraums aus Küstenwiese und Küstenlagune. Auf einer Fläche von 300 Hektar mussten Schilf und Sträucher weichen, dort grasen jetzt wieder Kühe. Der erste Preis für „Maßnahmen der Klimaanpassung in Parks und Gärten“ ging nach Kopenhagen. Der Enghaveparken, 1927 von Arne Jacobsen entworfen, wurde mit einem ausgeklügelten Regenrückhaltesystem ausgestattet. Das unterirdische Reservoir kann 22.600 Kubikmeter Wasser speichern. Auch überirdisch geschah einiges: Zusätzliche 83 Bäume, 11.000 Stauden, 950 Rosen und 220.000 Blumenzwiebeln wurden gepflanzt.

Den Sonderpreis „Gärten des Friedens“ erhielt ein Projekt zu Ehren der Kriegsopfer des Ersten Weltkriegs. Seit 2018 wurden 20 Gärten des Friedens in Frankreich und Belgien angelegt – als Orte der Ruhe und des Nachdenkens.

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