Der Park von Schloss Dyck ist ein ganz außergewöhnlicher Garten. Seine Anziehungskraft wird während der „Gartenlust“ noch gesteigert: Da stehen Liegen zur Verfügung, die dazu einladen, eine kleine Pause im Schatten großer Bäume zu machen. Allzu viel Zeit sollte man jedoch nicht vertrödeln, dafür gibt es viel zu viel zu entdecken. Was außerden zur Attraktivität beiträgt: Der Besucher findet Bewährtes, aber auch ganz neue Angebote um das Thema „Garten“.

Der Wirtschaftshof ist der Ort, wo man vor allem Speisen bekommt. Daran hat sich jetzt nichts geändert. Aber neben der Genuss-Gastronomie „Dolce Vita“ gibt es diesmal etwas ganz Tolles: Frisch restaurierte Vespa-Motorroller von Rosario Cosentino, einem Sizilianer, mit sehr viel Herzblut restauriert und in zeitgenössischen Farben neu lackiert. Die „Wespen“ aus den frühen 1960er Jahren sind mit Preisen zwischen 6900 und 7900 Euro aber nicht ganz billig. Apropos: 3,50 Euro für ein Stück Kuchen, das geht in Ordnung. Das Backwerk fand am Stand der Stiftung Schloss Dyck hinter der Orangerie reißenden Absatz. Am Donnerstag hatte man die Qual zwischen Erdbeerkuchen, Kirsch-Mandel oder Käse-Aprikose.

Chillen, das fand auch eine Katze toll. Sie hatte ein schattiges Plätzchen gefunden. Dass die Parkbesucher nur keine 50 Zentimeter an ihr vorbeigingen, störte das schöne Tier nicht im Geringsten. Schmuck wurde natürlich auch wieder verkauft, auch Nostalgisches wie die Halsketten mit dem Peace-Zeichen. Einen Hingucker hatte Stefan Raduniklis von der Fima Aluminco aus Krefeld mitgebracht. Eine Doppelliege mit einem „Dach“ aus beweglichen Lamellen, produziert auf Kreta, mit Safe und allem Schnickschnack – da könnte zu mancher Nachbar neidisch werden.

Grischa Fechner, der in Neuss einen Betrieb als Garten- und Landschaftsbauer betreibt, genoss den Schatten und schaute dem Mähroboter bei der Arbeit zu – zumindest so lange, bis er ein Kundengespräch führen konnte. Da war mal kurz Schluss mit Nostalgie, da ging es um neueste Technik, um Erdwärme und um riesige Körbe, die in den Boden eingegraben werden und die dazu dienen, die Erdwärmeausbeute zu optimieren. Auch feuchte Kellerwände sind sein Metier.

Zum ersten Mal auf einer Veranstaltung auf Schloss Dyck war Eva Hundt aus Essen von der Kretzschmer Jagdausbildung. Während sich ihr Dackel sonnte, führte sie Gespräche mit Menschen, die gerne den Jagdschein machen wollen. „Es waren auch viele Frauen da, die sich dafür interessieren“, erklärte Eva Hundt, die von dem Ambiente des Schlossparks begeistert war. „Der Wein muss sein“, reimte ein Besucher, und schon gab er eine Bestellung auf. „Hier sind überall schöne Plätze, wo man sich hinsetzen kann“, stellte eine Besucherin ganz zutreffend fest.

Es gibt im Rahmen der „Gartenlust“ eine fast überwältigende Fülle von Angeboten, luftige bunte Sommerkleider, die an den Verkaufsständen im Wind wehen, Strandkörbe für bis zu drei Personen, feinstes Olivenöl aus Spanien, Trüffel und vieles mehr. Und dann gibt es die mindestens ebenso vielfältige Schönheit der Pflanzen. Und es gibt sogar etwas gratis: Livemusik der Jazz- und Soulband Ludger Wirsig. Und Marie Hendricks Isabelle Schiffer drucken mit Kindern Fahnen.

Die „Gartenlust“ ist noch bis 11. Juni geöffnet, jeweils von 10 bis 19 Uhr. Übrigens: Von 14 bis 15 Uhr werden offene Führungen durch den Park angeboten, Treffpunkt ist die Torburg. Der Eintritt kostet 17,50 Euro für Erwachsene, Kinder im Alter von sieben bis 16 Jahren zahlen drei Euro. Hunde dürfen mitgebracht werden, müssen jedoch an der Leine geführt werden.