Friedhöfe in Jüchen FWG fordert Urnen-Grabkammer mit verkürzter Ruhezeit

Jüchen · Fraktionschef Gerolf Rommel erinnert an einen entsprechenden Beschluss der Friedhofskommission aus dem vergangenen September.

Die Tatsache, dass jetzt wegen der Corona-Krise in Jüchen alle Rats- und Ausschusssitzungen ausfallen müssen, hat das politische Leben zumindest in einem Fall noch nicht gänzlich lahmgelegt. So erneuert jetzt FWG-Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel seinen Antrag an den Bürgermeister, auf einem Friedhof in Jüchen eine Grabkammer für Urnen zu errichten, um damit auch die bisher vorgeschriebene Ruhefrist für Urnen verkürzen zu können. Da die geplante Ratssitzung nicht stattfinden konnte, erinnert Hommel den Bürgermeister schriftlich an den Antrag.

 Der FWG-Fraktionsvorsitzende Gerolf Hommel.

Der FWG-Fraktionsvorsitzende Gerolf Hommel.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Der Bundesdurchschnitt bei Urnenbestattungen liege mittlerweile bei mehr als 70 Prozent, verweist Hommel auf einen Trend, der auch seit Jahren schon in Jüchen festgestellt wird. Aber die Ruhezeiten für Urnen sind in Jüchen derzeit auf 25 Jahre per Satzung festgelegt, wie Hommel zitiert. Diesen Zeitraum betrachteten Experten aber als viel zu lang. „Uns ist bekannt, dass es in unserem Stadtgebiet viele Bürger gibt, die dies ebenfalls so sehen“, sagt er. Im Übrigen gebe es schon genügend Städte mit kürzeren Ruhezeiten für Urnen.

Hommel schlägt deshalb vor: „Durch die Errichtung einer Grabkammer auf einem Friedhof wäre die Voraussetzung zur Änderung der Satzung und Kürzung der Liegezeit für alle Friedhöfe geschaffen.“ Dazu habe die FWG bereits im Oktober 2018 erstmalig eine Anfrage gestellt. Die Verwaltung habe damals mitgeteilt, es seien für den Bau von Grabkammern zunächst Bodengutachten mit Kosten in Höhe von etwa 52.000 Euro je Friedhof notwendig. Die Gesamtkosten in Höhe von 300.000 Euro wurden aber abgelehnt.

In der Friedhofskommission brachte die FWG das Thema im September 2019 erneut zur Sprache. Bodengutachten seien überhaupt nicht erforderlich, zumal eine einzige Urnen-Grabkammer auf einem der Friedhöfe in Jüchen ausreichen würde, argumentierte die FWG nun. Damit bezieht sich Hommel auch auf eine schriftliche Erklärung des Geologischen Dienstes aus dem Jahr 2017 an die damalige Gemeindeverwaltung. Daraufhin habe die Friedhofskomission beschlossen, Angebote für Grabkammern einzuholen. Da nun sechs Monate vergangen seien, gehe die FWG davon aus, dass eine Verkürzung der Ruhezeiten für Urnen in der Stadt ebenso möglich sei wie auch der Bau einer Urnenkammer, argumentiert Hommel und wartet dazu nun auf Antwort aus dem Rathaus.

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