Luftmessstation in Hochneukirch Feinstaub-Messungen liegen unter Jahres-Grenzwert

Hochneukirch · Die Stadtverwaltung informiert jetzt die Politik über die Luftmessergebnisse der Station in Hochneukirch. Welche Werte bei Feinstaub und Stickstoffdioxid 2020 gemessen wurden.

 Der Tagebau ist einer der Feinstaubverursacher. Die Hochneukircher Luftmessstation liegt rund 600 Meter vom Tagebaurand entfernt.

Der Tagebau ist einer der Feinstaubverursacher. Die Hochneukircher Luftmessstation liegt rund 600 Meter vom Tagebaurand entfernt.

Foto: dpa/Federico Gambarini

An der Luftmessstation in Hochneukirch wurden im Jahr 2020 bei den Feinstaubmessungen fünf Überschreitungstage registriert. Nach der geltenden EU-Richtlinie sind pro Jahr maximal 35 Überschreitungen des Tagesmittelwertes von 50 Mikrogramm je Kubikmeter (μg/m³) Luft zulässig. Die Zahl der Überschreitungstage ist eines der Messergebnisse, über die die Stadtverwaltung den Umwelt- und Verkehrsausschuss informiert. Das Gremium kommt am 10. Juni zu einem virtuellen Treffen zusammen. Die Stadtverwaltung bezieht sich auf den Jahresbericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) über die Luftqualität.

Vor sieben Jahren nahm die Messstation des LANUV an der Peter-Busch-Straße am Sportplatz in Hochneukirch ihren Betrieb auf, die Station liegt etwa 600 Meter vom Braunkohletagebau entfernt und wird vom Umweltamt als Industriestandort klassifiziert.

Mehrere Jahre lang hatten hohe Feinstaubwerte im Umfeld des Tagebaus Garzweiler für Diskussionen und Forderungen von Politikern gesorgt. Vor rund zwölf Jahren war ein Luftreinhalteplan geschnürt worden. Unter anderem hatte RWE Power Förderbänder abgedeckt oder Transportbänder mit nassen Gurtreinigungsanlagen ausgerüstet. Fahrzeuge und Straßen werden mehr als früher gereinigt, unbefestigte Wege feucht gehalten.

Im Jahr 2020 lag sowohl beim Feinstaub als auch bei der Immissionsbelastung durch Stickstoffdioxid das gemessene Jahresmittel deutlich unter den Grenzwerten. Beim Feinstaub betrug der Wert für 2020 19 μg/m³ und damit erheblich weniger als der Grenzwert von 40 μg/m³. Die Hochneukircher Messanlage liegt beim Jahresmittelwert an 21. Stelle von zusammengerechnet mehr als 60 Vergleichsstationen. Neun Stationen in NRW weisen beim Feinstaub eine höhere Zahl von Überschreitungstagen auf, „Spitzenreiter“ ist eine Station in Essen mit 18 Überschreitungen.

Ebenfalls in Hochneukirch gemessen wird Stickstoffdioxid. Im vergangenen Jahr wurde keine Überschreitung des Kurzzeitgrenzwertes/Stundenmittelwertes von 200 μg/m³ registriert. Nach der EU-Richtlinie wären 18 Überschreitungen zulässig. Der in Hochneukirch gemessene maximale Stundenmittelwert betrug 72 μg/m³. Der Grenzwert des Jahresmittels von 40 μg/m³ wurde mit 15 μg/m³ deutlich unterschritten. Die Hochneukircher Station weist dabei den zehntniedrigsten Wert unter mehr als 100 Messstationen auf. Der Jahresbericht des LANUV ist abrufbar unter: www.lanuv.nrw.de/umwelt/luft/immissionen/berichte-und-trends

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort