FWG in Jüchen besorgt Entwarnung für Radon-Belastung am Tagebau
Jüchen · Ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko wegen Radioaktivität im Bereich des Tagebaus besteht nicht. Das ist das Ergebnis von Erkundigungen, die die Stadtverwaltung im Umweltausschuss vorgelegt hat. Den Anstoß hatte die UWG-Ratsfraktion gegeben, die radioaktive Belastung durch Radon im Tagebaustaub befürchtete.
Die Fraktion war nach eigenen Angaben wegen eines Schreibens des Amtes für Strahlenschutz alarmiert. Danach sei aus Sicherheitsgründen eine landwirtschaftliche oder gartenbauliche Nutzung erst im Abstand von einigen Kilometern von der Tagebaukante vorgesehen. Mit Blick auf Jüchen forderte die FWG eine Sperrzone am Tagebau.
Die Verwaltung holte darauf Stellungnahmen ein. Aus Sicht des Strahlenschutzes lässt sich anhand vorliegender Befunde nach Untersuchungen „kein Handlungsbedarf ableiten. Ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, hervorgerufen durch natürliche Radionuklide, besteht daher nicht“, betonte das Bundesamt für Strahlenschutz. Die Werte in der Braunkohle und im Abraum würden „im unteren Bereich der natürlichen Bedingungen in Deutschland liegen“. Untersuchungen bei Staub und in der bodennahem Luft zeigten „keine Auffälligkeiten“. Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) weist einen von einem Institut vorgenommene Dosisberechnung für Gemüseverzehr auf „keine relevante radiologische Belastung“ hin“.
Auch zum Abstand zur Tagebaukante erhielt die Verwaltung eine Erklärung. Wie Bürgermeister Harald Zillikens erklärte, ist der Sicherheitsabstand nicht wegen Belastungen genannt, sondern wegen der Standfestigkeit der Tagebaukante. Zillikens verwies auf Abbrüche hin, die sich in Ostdeutschland im Tagebau ereignet hätten. Der Umweltausschuss sah angesichts der Stellungnahmen keinen weiteren Handlungsbedarf. Harald Krings (FWG) wies aber darauf hin, dass die Messungen nicht in Jüchen, sondern anderenorts erfolgt seien.