Diskussion über Gestaltung in Jüchen Ausschuss beschließt den Abbau der „Scheune“ auf dem Markt

Jüchen · Der Umwelt- und Verkehrsausschuss hat entschieden: Die „Scheune“ auf dem Jüchener Markt kommt weg. Dem Beschluss ging eine Diskussion auch zu anderen Fragen der Platzgestaltung voraus.

 Das von vielen Jüchenern despektierlich „Scheune“ genannte Bauwerk kommt weg, die Gastronomie-Nutzung soll laut Stadt anders gestaltet werden.

Das von vielen Jüchenern despektierlich „Scheune“ genannte Bauwerk kommt weg, die Gastronomie-Nutzung soll laut Stadt anders gestaltet werden.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Falls es in Jüchen Fans der großen Stahl- und Glaskonstruktion auf dem Jüchener Markt gibt, sollten sie sich das blaue Bauwerk nochmals gut ansehen. Der Umwelt- und Verkehrsausschuss hat nämlich mit zehn zu drei Stimmen entschieden: Die „Scheune“ kommt weg. Das Bauwerk ist in schlechtem Zustand, Farbe blättert ab, Glasscheiben sind verschmutzt. Ein Termin für die Demontage steht noch nicht fest, auch die Kosten müssen noch ermittelt werden. Verschwinden soll auch der abgeschaltete Brunnen auf dem Platz.

Seit Jahren wird über die Gestaltung des Jüchener Marktplatzes diskutiert, und das war in der Sitzung des Verkehrsausschusses nicht anders. Die Verwaltung hatte empfohlen, die „Scheune“ zu beseitigen, dies sei ein schwerpunktmäßiger Wunsch in einer Bürgerversammlung gewesen. „Das deckt sich mit den Wünschen bei unseren Gesprächen mit Anliegern“, sah CDU-Ratsherr Werner Hüsselmann die Ansicht der Union bestätigt. Der SPD fehlt dagegen laut Franz Josef Herten ein Gesamtkonzept für die Platzgestaltung. Georg Voßmüller (Grüne) sprach von „Flickschusterei“. Harald Krings (Freie Wählergemeinschaft) mahnte an, zu klären, was nach dem Abriss mit der frei werdenden Fläche geschehen soll. Bürgermeister Harald Zillikens kündigte an, dass die vom Bistro nebenan für Außengastronomie genutzte Fläche anders gestaltet werden soll als mit Gabionenwand und Zelten heute, das wirke wie ein „Dauer-Festzeltplatz“, so der Bürgermeister.

Eine Lanze für den Erhalt der „Scheune“ brach Paul Quack als Vertreter des Bundes für Umwelt- und Naturschutz: „Bitte lassen Sie die Scheune stehen. Wir sollten nicht einfach abbauen, was bereits existiert, sondern das Bauwerk etwas ,aufpimpen‘ und mit Pflanzen begrünen“, appellierte Quack. Das sehe dann besser aus und spare im Vergleich mit einem Abriss Geld.

Der Ausschuss entschied anders. Mehrheitlich beschlossen die Politiker zudem, auf dem Markt sechs zusätzliche Autostellplätze sowie 14 weitere im Umfeld am Rathaus und Verwaltungsgebäude Wilhelmstraße zu schaffen. Einstimmig votierte der Vekehrsausschuss dafür, die Anbindung des Bahnhofs an den Buslinienverkehr zu prüfen. Diese enden bislang am Markt, eine Verlängerung zur Bahnstation würde mehr Möglichkeiten zur Platzgestaltung bieten. Beim Tagesordnungspunkt Einwohnerfragen zuvor war ein Bürger allerdings verwundert darüber, dass die Stellplätze auf dem Markt beschlossen werden sollten, obwohl kürzlich erst im Bürgerworkshop für das noch in Arbeit befindliche Verkehrsentwicklungskonzept der Wunsch geäußert worden sei, den Marktplatz autofrei zu machen.

Wenn für den Markt eine neue Gestaltung realisiert werden solle, könnten die Stellplätze wieder rückgängig gemacht werden, antwortete Bürgermeister Zillikens. „Das ist nicht in Stein gemeißelt.“

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