L354n führt durch Felder Neue Landstraße soll Hackhausen entlasten

Jüchen · Die FWG ist gegen die L354n, die durch die Felder am Hamscher Kreisel münden soll. Die Mehrheit treibt aber die Planung voran.

 Am Kreisverkehr Odenkirchener Straße soll die künftige L 354n angeschlossen werden. Sie soll durch die Felder geführt werden.

Am Kreisverkehr Odenkirchener Straße soll die künftige L 354n angeschlossen werden. Sie soll durch die Felder geführt werden.

Foto: Gundhild Tillmannns/Gundhild Tillmanns

Schon seit vielen Jahren in der politischen Diskussion, wird sich die tatsächliche Realisierung der Umgehungsstraße L354n zwar voraussichtlich noch bis ins Jahr 2030 hinziehen. Einen Schritt weiter gekommen ist das Projekt jetzt aber durch den mehrheitlichen Beschluss, den der Umwelt- und Verkehrsausschuss mit einer Gegenstimme der FWG fasste und für den Gemeinderat vorbereitete. Die Politiker wollen die Planung der Landstraße 354 neu vorantreiben. Sie ist in erster Linie zur Umfahrung des stark verkehrsbelasteten Ortsteils Hackhausen gedacht. Münden soll die neue Landstraße in den Kreisverkehr an der Odenkirchener Straße, wobei sie bis zu diesem Punkt durch die jetzigen Felder geführt werden soll.

Außerdem beauftragte der Fachausschuss die Gemeindeverwaltung, gemeinsam mit den beteiligten Straßenbaulastträgern die Abstimmungen zu einem Umstufungskonzept und zu einem Linienbestimmungsverfahren fortzusetzen. Allerdings fordert die Politik, die B 59 durch Jüchen im Zuge der Anbindung der L354n nicht als Gemeindestraße zurückzustufen, weil dann auch die Unterhaltungskosten von geschätzten 150.000 Euro im Jahr auf Jüchen zukämen. Bürgermeister Harald Zillikens nimmt dieses politische Votum, wie er im Ausschuss sagte, zwar mit in die weiteren Diskussionen mit den Straßenbaulastträgern. Er verdeutlichte aber auch, dass Jüchen nur bei einer Rückstufung der B 59 als Gemeindestraße auch die Möglichkeit (das Hoheitsrecht) zum Beispiel für eine Geschwindigkeitsbegrenzung haben werde.

Im Fachausschuss stellte Oliver Krey von der Aachener Firma IVV die aktuelle Verkehrsuntersuchuchung vor, die der Planung der neuen Landstraße zugrundegelegt werden soll. Deutlich entlastet werden soll Hackhausen,wo aktuell bis zu 4500 passierende Fahrzeuge pro Tag gezählt worden sind. Auch die Hochstraße und die Peter-Busch-Straße in Hochneukirch sollen entlastet werden. Mehr Verkehr wird es aber wieder auf der Holzer Straße geben, die dann, wie vor dem Tagebau, wieder ans öffentliche Straßennetz angeschlossen wird.

Vehement protestieren gegen die Planung allerdings FWG-Vorsitzender Gerolf Hommel und Paul Quack, der Nabu-Vertreter im Umwelt- und Verkehrsausschuss. Beide sehen ein wichtiges Stück Natur durch die L354n, zerschnitten und bedroht. Hommel spricht sogar davon, „veräppelt“ worden zu sein und steigt noch einmal in die Historie der Vorplanungen der L 354n bis zurück ins Jahr 2007 ein. Er wirft Politik und Verwaltung vor, sich lediglich den wirtschaftlichen Interessen von RWE zu beugen. Der Energiekonzern wolle nur die für ihn billigste Lösung für die Wiederherstellung der Straße, die durch den Tagebau zerstört worden war. Hommel plädiert weiterhin dafür, mit einer Überbrückung der Peter-Busch-Straße und einer Landstraße hinter der A 46 auch das Naturgebiet in Jüchen oberhalb des Hamscher Kreisels erhalten zu können. Der Gemeinderat wird sich am 5. Juli mit der L354n befassen und seine Entscheidung fällen, wobei auch ein Radweg entlang der neuen Straße politisch gewünscht ist.

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