Der neue Naturlehrpfad wird schon vermüllt Wilde Müllkippen auf neuem Naturlehrpfad

Jüchen · Müll und Vandalismus auf dem neuen Naturlehrpfad: Der Nabu hat schon einen sehr hohen Pflegeaufwand zu beklagen.

Der neue Naturlehrpfad ist zwar eine Attraktion für Jüchen. Wilder Müll und Vandalismus bereiten dem Nabu aber Sorgen und erhöhten Pflegeaufwand.

Der neue Naturlehrpfad ist zwar eine Attraktion für Jüchen. Wilder Müll und Vandalismus bereiten dem Nabu aber Sorgen und erhöhten Pflegeaufwand.

Foto: Gundhild Tillmanns

Der mit viel Mühe und Begeisterung vom Naturschutzbund (Nabu) Jüchen angelegte Naturlehrpfad am Schulzentrum wird zwar noch nicht von Schulen und Kindergärten so angenommen, wie es sich Nabu-Vorsitzender Dieter Bienert wünschen würde. Dennoch müssen die Nabu-Helfer schon fast täglich bei ihren Kontrollgängen wilde Müllkippen auf dem Weg beseitigen: „Wenn wir den gesamten Weg abgegangen sind, dann müssten wir vorne schon wieder anfangen. So schnell wird der Naturlehrpfad vermüllt“, bedauert Bienert.

Vor zwei Wochen ist  der Naturlehrpfad, für den viele Sponsoren Gehölze gespendet hatten, offiziell eröffnet worden. 22 Baumarten und acht Lebensräume sind dort auf drei unterschiedlichen Wegstrecken von 1,7, 2,9 und 3,2 Kilometern Länge zu betrachten. Sehr informativ gestaltete Tafeln unterrichten die Spaziergänger über die Flora und Fauna der Gewässer, Wiesen, Felder und Waldstücke entlang des Weges.

Gleich zu Beginn hatte Bienert zwar Schulen und Kindergärten eingeladen, sich für Weg-Führungen durch Nabu-Mitglieder zu melden. Dazu habe es aber bislang noch keine Resonanz gegeben, bedauert er. „Wir bleiben aber dran und werden in den Schulen und Kindergärten jetzt auch Flyer verteilen. Außerdem möchten wir ganz gezielt die Biologielehrer ansprechen“, kündigt Bienert an.

Dabei ist der Naturlehrpfad, dessen Entstehung auch von der Gemeinde begleitet und unterstützt worden ist, ein echtes Juwel und eine Attraktion für Jüchen geworden. Selbst auf der kurzen Tour, die in einer halben Stunde zu schaffen ist, durchläuft der Spaziergänger das ganze Naturspektrum: Angefangen von der Wiese mit den Obstbäumen, die dieser Tage frisch gemäht worden ist, entlang der Felder mit dem reifenden Korn, führt der gut ausgeschilderte Weg an einem Bauernhof und idyllischen Wohnhäusern am Bach entlang. Die Kurzstrecke biegt dann entlang von Schaf- und Pferdekoppeln mit Weidenbäumen ab in einem Rundpfad, der durch ein Waldstück wieder zurück zum Schulzentrum führt. Schattige und sonnige Bereiche wechseln ab, Laute von Vögeln begleiten den Spaziergänger. Doch diese Idylle wird getrübt durch wilde Müllansammlungen, die Bienert und „seinen Leuten“ immer wieder zu schaffen machen. Dazu kämen Sachbeschädigungen, beklagt der Nabu-Sprecher und konkretisiert: So sei bei einer der Erklärtafeln schon das Schutzglas mutwillig zertrümmert worden. Und bereits vor der Eröffnung des Naturlehrpfades war eines der Schilder beschmiert worden.

Ein weiteres Problem seien Hundebesitzer, die zwar „brav“ die Plastikbeutel aus den am Wegrand aufgestellten Hundekotbeutelspendern entnähmen, die gefüllten Beutel aber „auf teilweise besonders fantasievolle Weise“ entsorgten: „Aus einem uns völlig unverständlichen Grund gibt es Hundebesitzer, die die kotgefüllten Beutel immer wieder in die Bäume werfen. Und wir müssen sie dann herausholen“, wundert und ärgert sich der Naturschützer. Dennoch ließen sich die etwa 25 Nabu-Aktiven im Alter zwischen 20 und 67 Jahren nicht entmutigen, ihren Naturlehrpfad weiter zu pflegen, wie Bienert betont, der aber auch zugibt: „Es war eine Menge Arbeit, den Weg so hinzu bekommen, jetzt schnaufen wir erst mal alle durch und kümmern uns auch wieder um unsere anderen kleineren Nabu-Projekte.

Kontakt zum Nabu: Dieter Bienert, Telefon 02182 50528 oder 0170 5268843.

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