Seniorennetzwerk Jüchen 55plus stellt auf digitale Treffen um

Jüchen · Fast alle Präsenzangebote konnten im Seniorennetzwerk 55plus wieder stattfinden. Die vierte Corona-Welle stellt nun aber das Dezember-Programm in Frage.

 Der Frühstückstreff, hier ein Bild aus der Zeit vor Corona, war bereits im November abgesagt worden.

Der Frühstückstreff, hier ein Bild aus der Zeit vor Corona, war bereits im November abgesagt worden.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Als im Seniorennetzwerk 55plus Jüchen das Programm für den Dezember geplant wurde, waren alle noch optimistisch: Bis auf das Frühstückstreffen sollten alle Gruppen in Präsenz zusammen kommen. Auch die Hobby-Köche wollten sich wieder treffen, ebenso die Kunst- und Sportgruppen. Das beliebte Reparaturcafe hatte wieder eröffnet, und es waren zwei Büchertauschbörsen für diesen Monat geplant. Doch daraus wird nun aller Wahrscheinlichkeit nichts, das weitere Dezember-Programm wohl zur Makulatur. Beim Netzwerk wird nun abgewartet und besprochen, wie sich die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz mit Angela Merkel und Olaf Scholz vom 2. Dezember zur Verschärfung der Corona-Auflagen auswirken werden. Digitale Alternativen sind bereits in Planung.

Das Frühstückstreffen, zu dem die Senioren normalerweise einmal im Monat zusammenkommen, war laut Caritas-Koordinator Heinz Schneider allerdings auch im November bereits abgesagt worden: „Es war uns zu unsicher, weil sich mit 40 angemeldeten Teilnehmern einfach zu viele Leute in dem Raum gedrängt hätten. Da wäre es auch unmöglich, die erforderlichen Abstände einzuhalten“, begründet Schneider.

Seine Kollegin Anja Peltzer hatte in der vergangenen Woche bereits wieder begonnen, zu digitalen Treffen einzuladen. Das Digitalcafé, das sich zu Jahresbeginn während des Lockdowns gegründet hatte, wurde bereits wiederbelebt. Laut Anja Peltzer gehört dazu aber zunächst nur ein kleiner Kreis, mit dem sie „in aller Stille“, zum Beispiel mit Meditationen, die Adventszeit begleiten möchte: „Es geht darum, sich in dieser schwierigen Zeit aufbauen zu lassen, sich gegenseitig zu stärken und die Gemeinschaft aufrecht zu erhalten“, sagt die Sozialarbeiterin.

Darüber hinaus planen Schneider und Peltzer eine Telefonaktion: „Nicht alle Senioren sind online unterwegs, manche möchten sich auch einfach lieber am Telefon austauschen“, wissen die beiden Netzwerk-Koordinatoren. Am Dienstag nächster Woche wollen sie sich treffen, um das weitere Vorgehen unter neuen Pandemie-Auflagen zu beraten und zu entscheiden, ob sie zum Beispiel eine Telefonkette initiieren werden.

Froh ist Schneider, dass trotz der vielen Einschränkungen und immer wieder notwendig gewordenen Programmabsagen tatsächlich noch alle etwa 60 Ehrenamtler dem Netzwerk die Treue gehalten haben. Andres sehe es im Bereich der Besucher aus: „Einige sind ausgeblieben, wobei wir nicht immer wissen, weshalb“, gibt Schneider zu und überlegt: „Wir haben ja tatsächlich seit eineinhalb Jahren unser Präsenzprogramm nicht mehr so wie vor Corona anbieten können. In dem Alter, in dem unsere Besucher sind, kann in dieser Zeit viel passiert sein.“ Er weiß zudem, dass die Pandemie nicht nur von körperlichen Gebrechen oder Verschlechterungen bei den Senioren begleitet ist, sondern auch von psychischen Auswirkungen.

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