Engagement aus Jüchen Bürgerstiftung erreicht 100.000 Euro

Jüchen · Die Wette zur Kapitalaufstockung ging auf. Bürgermeister Harald Zillikens und Stiftungs-Chef Joachim Drossert müssen nun zehn Sozialstunden leisten.

Bei der Preisübergabe der Bürgerstiftung war auch Bürgermeister Harald Zillikens (r.) in Aktion.   Foto: G. Salzburg

Bei der Preisübergabe der Bürgerstiftung war auch Bürgermeister Harald Zillikens (r.) in Aktion. Foto: G. Salzburg

Foto: Georg Salzburg(salz)

Ein fataler Fehler kann sich auch einmal zum Guten wenden, wie es jetzt in Jüchen geschehen ist. Zunächst sind zwar die falschen Gebührenbescheide der Stadt an die Bürger verschickt worden. Für den Fehler musste laut Bürgermeister Harald Zillikens jedoch die beauftragte Firma nun finanziell gerade stehen. Und diese Erstattungssumme trug mit dazu bei, dass die Jüchener Bürgerstiftung ihr Stammkapital nun doch noch auf 100.000 Euro steigern konnte. Dies war bekanntlich das Ziel einer Wette zwischen Joachim Drossert, dem Vorsitzenden der Bürgerstiftung, und dem Bürgermeister.

Eigentlich lief die Wettzeit am 31. Dezember 2019 ab. Bis dahin waren aber nur 97.695 Euro zusammengekommen. Doch die Bürgerstiftung freut sich nun über weitere unerwartete Spenden zu Jahresbeginn. So konnten jetzt nicht nur die Preise unter den Spendern ausgelost und vergeben werden. Zillikens und Drossert wollen ihr Wettversprechen auch noch einlösen, obwohl die Frist überschritten wurde. „Am Ende zählt das Ergebnis, auch wenn es in der Nachspielzeit erzielt wurde“, sagt Borussia-Mönchengladbach-Fan Zillikens. So wollen die Beiden nun doch die versprochenen zehn Sozialstunden ableisten. Höchstwahrscheinlich in einem Altenheim.

Für die Bürgerstiftung hat damit das neue Jahr gut begonnen. Gegründet wurde sie im Dezember 2008 mit einem Kapitalstock von 53.700 Euro, der sich um 82 Prozent auf besagte 100.000 Euro steigern ließ. Dieser wird aber für die Aktionen der Bürgerstiftung nicht angerührt. Lediglich aus den Spenden und der Dividende aus dem Kapital werden die Jahresaktivitäten finanziert.

Bis dato hat die Bürgerstiftung über 56.000 Euro für die unterschiedlichsten Projekte ausgegeben, wobei die Weihnachtswunschbaumaktion immer am meisten Beachtung findet. Im Jahr 2009 wurden etwa 2100 Euro ausgegeben, 2019 waren es schon 9402 Euro. In diesem Jahr sollen 9700 Euro unter anderem ans Gymnasium, an die Gesamtschule und die Grundschule Jüchen fließen, in Seniorenprojekte, für den deutschen Bürgerpreis, das internationale Gitarrenfestival, das Kinderbewegungsabzeichen und in die Errichtung eines Sinnesgartens im Hochneukircher Schmölderpark.

Für das Projekt Sinnesgarten hat die Bürgerstiftung laut Joachim Drossert die geeigneten Partner vor Ort gefunden. So seien Mitwirkende aus der Grundschule, der Gesamtschule und der Kita Hochneukirch schon dabei, Ideen für den Sinnesgarten zu entwickeln. Und die Lebenshilfe wolle sich auch einbringen, sagt Drossert. Für die Bürgerstiftung hatte das neue Vorstandsmitglied Bärbel Meisen die Initiative für dieses Projekt ergriffen. Neu im Vorstand ist auch Dirk Klasen, der neue Leiter der Sparkassenfiliale Jüchen. Er rückte für Andrea Wassenberg nach, die in den Stiftungsrat wechselte. Bereits seit etwa zwei Jahren verjüngt sich der Vorstand zusehends. Der Sinnesgarten soll unter anderem einen Barfußpfad und bemalte Stelen beinhalten. Das genaue Konzept wird aber noch erarbeitet.

Die Gewinner der Wettverlosung können jetzt Zeppelinflüge über das Ruhrgebiet, Übernachtungen im Hotel von Schloss Dyck wahrnehmen oder mit einem Jahresabo die Veranstaltungen im städtischen Kulturprogramm besuchen. Besonders freute sich Gewinnerin Margret Heimanns, die eine Art-Card für die Kunstausstellungen in Düsseldorf und Umgebung erhielt. Sie verriet: „Ich habe mir, als ich für die Wette der Bürgerstiftung meine Spende eingezahlt habe, tatsächlich eine Art-Card gewünscht, wenn ich unter den Gewinnern sein sollte.“

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