Herr Bürgermeister, in der Jüchener Ratssitzung gab es keine Mehrheit für den Haushalt. Wie geht’s weiter?
Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens „Wir müssen die Weichen für die Erweiterung unserer Schulen stellen“
Interview | Jüchen · Bürgermeister Harald Zillikens zu den Ausbauplänen für die Jüchener Grund- und weiterführenden Schulen und zur Frage, wie es beim Haushalt weitergeht.
30.12.2021
, 04:50 Uhr
harald Zillikens Wir befinden uns ab Neujahr in der vorläufigen Haushaltsführung, können nur Pflichtaufgaben erfüllen. Ich werde der Politik vorschlagen, möglichst schnell zu einer Entscheidung zum Haushalt zu kommen, eventuell in einer zusätzlichen Ratssitzung.
Das heißt, dass der Etatentwurf zuvor erneut beraten werden muss?
Zillikens Wir haben bereits umfangreich beraten. Wir müssen den Haushalt so gestalten, dass wir die Rücklagen nicht zu sehr reduzieren, sonst droht die Haushaltssicherung. Da die vom Rat beschlossene Steuererhöhung geringer ausfällt als von der Verwaltung vorgeschlagen, wird unser Spielraum noch enger.
Wo wollen Sie trotz dieser Haushaltslage 2022 Weichen stellen?
Zillikens Vor allem müssen wir Weichen für die Erweiterung unserer Schulen stellen. Die Gesamtschule wird an der Stadionstraße zusammengelegt. Auch das Gymnasium braucht dort mehr Platz. Zwei Varianten stehen zur Diskussion: Eine besteht darin, zwischen den Schulen ein gemeinsam genutztes Gebäude zu bauen. Die Alternative sind ein Anbau an der Gesamtschule für die Stufen fünf bis sieben und ein neues Gebäude für die übrigen Mehrbedarfe beider Schulen.
Und bei den Grundschulen?
Zillikens Auch dort besteht Raumbedarf. In die Gesamtschulräume in Hochneukirch zieht nach Umbau die Grundschule ein. Die Grundschule Jüchen soll ausgebaut werden. Für die anderen Standorte wollen wir mit Blick auf den Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 Pläne erstellen, um bereit zu sein, wenn Förderanträge möglich sind.
Was kostet der Schulausbau, und wie wollen Sie ihn angesichts der Haushaltslage stemmen?
Zillikens Alles in allem gehen wir in den kommenden Jahren von circa 45 Millionen Euro aus. Die Stadt wird dafür Kredite aufnehmen müssen. Aber es handelt sich um gut investiertes Geld für unsere Kinder.
