Auf den ersten Bick gibt es am Jüchener Friedhof kaum etwas zu meckern, die Anlage ist ordentlich und sehr gepflegt – in anderen Städten sieht so ein Vorzeige-Friedhof aus. Dennoch gibt’s Kritik, etwa an den tatsächlich dicht an dicht liegenden Urnengräbern mit teilweise zu schmalen Zwischenwegen. Ist das angesichts des Gesamtzustandes klagen auf hohem Niveau, eine Einzelmeinung? Auch andere üben auf Nachfrage Kritik, wollen aber nicht genannt werden. Die Stadt sollte solche Meinungen ernst nehmen. Der Friedhof ist mehr als Begräbnisstätte, er ist Naherholungsraum, Kulturgut, Treffpunkt – und er ist Gesprächsthema im Ort. Es ist richtig, dass sich die Stadt aufmacht, über den „Friedhof der Zukunft“ nachzudenken, neue Wege zu beschreiten. Aber ins Boot müssen mehr als Politik, Verwaltung und Bestatter – nämlich interessierte Bürger, die bei der Gestaltung mitreden wollen und können. Sie kennen ihren Friedhof, mancher ist täglich dort. Die Bürgerbeteiligung könnte neue Ideen an den Tag bringen – und letztlich mehr Zufriedenheit schaffen.