Proteste gegen Tagebau Garzweiler Braunkohlegegner besetzen Tagebau-Bagger 258

Jüchen · Die Demonstration von Braunkohlegegnern am Sonntag Mittag und Nachmittag in Erkelenz-Lützerath verlief friedlich. Am frühen Morgen war ein Dutzend Personen in den Tagebau Garzweiler eingedrungen – drei von ihnen gelang die Besetzung des Baggers 258 bis zum Mittag.

 Die Demonstration selbst verlief am Sonntag friedlich.

Die Demonstration selbst verlief am Sonntag friedlich.

Foto: dpa/David Young

Braunkohlegegner sind am Sonntag in den Tagebau Garzweiler eingedrungen. Das teilte die Gruppe „Extinction Rebellion“ mit. Die Aktion erfolgte vor der Demonstration für früheren Ausstieg aus dem Braunkohleabbau und gegen weitere Umsiedlung am Nachmittag in Erkelenz-Lützerath. Organisator der Demo war „Alle Dörfer bleiben“, die die Zahl von knapp 3000 Teilnehmern nannte. Die Demo verlief laut Polizei friedlich.

 Nach Auskunft von Polizeisprecherin Diane Drawe waren zuvor gegen 6.15 Uhr zwölf Personen in den Tagebau  zu Transportbändern und zum Bagger 258 vorgedrungen. Dreien, zwei Frauen und einem Mann, gelang die Besetzung des Großgeräts  „Sie befanden sich auf den Pylonen des Baggers, am höchsten Ort, den sie erreichen konnten“, erläuterte Olaf Winter, Sprecher von RWE Power. Die Förderung sei nicht beeinträchtigt worden. „Der Bagger war außer Betrieb, weil eine Reparatur anstand.“ Aktivisten warfen Sicherheitspersonal von RWE „gewaltvolle Übergriffe“ vor. Sicherheitsleute hätten Beteiligte gewürgt, einige die Bagger-Treppen hinunter gestoßen. Der Polizei waren am Nachmittag diese Vorwürfe nicht bekannt.

Beim Versuch, den Bagger zu besetzen, seien „zwei unserer Mitarbeiter gewaltsam überrannt worden. Sie haben Anzeige erstattet. Da trotz mehrfacher Aufforderung gegen das Film- und Fotografierverbot verstoßen wurde, ist eine Kamera sichergestellt und der Polizei übergeben worden“, erklärt Olaf Winter.   „Es ist sehr bedauerlich, dass es erneut zu widerrechtlichen Aktionen in unserem Tagebau gekommen ist, zumal der Kohleausstieg gesetzlich beschlossen ist.“

Zu den Rednern bei der Demonstration am Nachmittag gehörte Christina Schliesky aus Jüchen. „Wir werden weiter gegen den Tagebau und für den Erhalt der Dörfer kämpfen – und für unsere Zukunft“, sagte die 16-Jährige.

((cso-/kl))
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