Neue Wohnungen in zentraler Ortslage geplant Bauprojekt in Gierath sorgt weiter für Wortgefechte im Ausschuss
Gierath · Der Bebauungsplan Gierath-Mitte ist noch immer nicht in „trockenen Tüchern“. Warum große Teile des Planungsausschusses weiteren Handlungsbedarf sehen.
Wer hoffte, dass jetzt endlich der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Gierath-Mitte (Bereich Jüchener Straße/Neuenhovener Straße) gefasst werden würde, wurde im Planungsausschuss enttäuscht. Nach einem Wortgefecht stellte sich heraus, dass CDU, FDP und FWG weiteren Handlungsbedarf sehen. Mit dem Aufstellungsbeschluss wäre auch der Beschluss der frühzeitigen Beteiligung erfolgt, in deren Rahmen Bedenken hätten vorgetragen werden können.
„Ich kann gar nicht verstehen, was da abgeht. Wann wollen wir denn da zum Schluss kommen?“, fragte Hans-Josef Schneider (SPD). Und er erinnerte an folgendes: „Wohnraum wird dringend gebraucht.“ Die CDU bezeichnete er als Verhinderungspartei. Gerd Kuska (CDU) hatte zuvor folgendes erklärt: „Wir sind jetzt in der fünften Runde. Die Forderungen aus der Politik sind gar nicht oder nur unzureichend umgesetzt worden.“ Auch der zuletzt vorgelegte Entwurf sei aus städtebaulichen Aspekten unzureichend.
Kuska erklärte, die drei geplanten Mehrfamilienhäuser könnten durchaus noch etwas größer werden, der Raum direkt an der Jülicher Straße solle als zentrale Fläche nicht bebaut werden. Thomas Dederichs (Grüne) vertrat eine andere Auffassung: „Der Investor hat das umgesetzt, was wir gefordert haben.“ In einem Punkt gab er der CDU recht: „Der zusätzliche Baukörper vorne auf dem städtischen Grundstück wirkt wie raufgeschmissen.“
„Wir wollen, dass es jetzt in die sechste Runde geht“, sagte Hans-Josef Schneider (SPD). Bürger könnten ihre Kritik im Rahmen der Offenlage äußern. Das sei der formale Schritt. Astrid Bauer (FWG) erklärte: „Die Planung ist nicht optimal an zentralster Lage in Gierath.“ Die Lösung sei „optisch so schlecht, dass wir uns nicht damit anfreunden können“, gab Konrad Thelen (FDP) zu verstehen.
Der angepasste Entwurf sieht den Bau von fünf Doppel-, zwei Einfamilien- sowie drei kleineren Mehrfamilienhäusern mit jeweils fünf bis sechs Wohneinheiten vor. Die Mehrfamilienhäuser sind in der Außengestaltung optisch an die Doppelhäuser angelehnt. Der umstrittene Baukörper auf der Teilfläche des städtischen Grundstücks entlang der Jüchener Straße wurde hinzugefügt. „Dieser soll als zweieinhalbgeschossiger Bau im sozial geförderten Segment mit acht bis neun Wohneinheiten errichtet werden“, ist in der Beratungsvorlage zu lesen.
Der Baukörper bliebe von der Kreuzung Jüchener/Neuenhovener Straße ausreichend zurückgesetzt, sodass die Neugestaltung dieses Bereichs nicht behindert würde. Er sei auf die vorhandenen Baukörperkanten ausgerichtet und füge sich harmonisch in das städtebauliche Bild ein. Insgesamt sollen in dem Gebiet bis zu 39 Wohneinheiten entstehen.