Asylkreis Hochneukirch Flüchtlinge setzen sich mit deutscher Kultur auseinander

Hochneukirch · Im Asylkreis Hochneukirch gab es szenische Spiele zu kulturellen Unterschieden.

Die Arbeit des Asylkreises Hochneukirch bewegt sich zunehmend von der Ersthilfe für geflüchtete Menschen hin zu nachhaltiger Integrationsarbeit. Viele der vor zwei oder drei Jahren in Jüchen Angekommenen sind mittlerweile in fortgeschritteneren Sprachkursen, in Berufspraktika, in Lehren oder in Arbeitsstellen: Das berichtet Rolf Heimann, Sprecher des Asylkreises.

Die Lagerräume, wo in den vergangenen drei ereignisreichen Jahren Kleider und Möbel von ehrenamtlichen Helfern ausgegeben wurden, sind mittlerweile aufgelöst. „Um so wichtiger ist jetzt solch eine Veranstaltung, wie sie gerade im wöchentlichen Flüchtlingstreff „Basement-Club“ stattgefunden hat“, sagt Heimann. Bei der Veranstaltung unter dem Titel „Deine Kultur – Meine Kultur“, unterstützt von Übersetzern in drei Sprachen, verglichen die Menschen die Kultur ihrer Herkunftsländer mit der hiesigen. Dabei wurde zum Beispiel das Verhalten bei einem Bewerbungsgespräch szenisch dargestellt. Und es wurden sprachliche und andere Tücken erläutert. Zwei kurze Sketches stellten das liberale Erziehungsideal in einer deutschen Familie dem in einer konservativ-muslimischen Familie gegenüber. Es wurde laut Heimann viel diskutiert und auch über das vergleichbare Verhalten der gespielten Teenagerrollen gelacht.

Zum Alkoholkonsum in Deutschland wurde ausführlich über die Regelungen des Jugendschutzgesetzes informiert und über einen „geübten Umgang“ mit Alkohol in Deutschland diskutiert, wie Heimann weiter berichtet. Schließlich verglichen die Geflüchteten die in ihrer alten Heimat gefeierten Feste mit den hiesigen. Auch da ergaben sich nicht nur Unterschiede, sondern viel Vergleichbares. Wer Flüchtlingen helfen möchte, kann sich unter Telefon 02164 9476857 oder 02181 43200 melden.

(NGZ)
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