Rechts- und Sozialausschuss Anwohner klagt über Graffitis in Hochneukirch

Jüchen · Der Rechts- und Sozialausschuss beriet am Montag darüber, wie die Schaltkästen in der Stadt sauber gehalten werden können. Eine Lösung ist noch nicht in Sicht.

 Graffitis können auch schön sein. Wie hier nach einer Aktion am Jugendzentrum b@mm in Hochneukirch.

Graffitis können auch schön sein. Wie hier nach einer Aktion am Jugendzentrum b@mm in Hochneukirch.

Foto: hoch3

Karl-Heinz Hurtmann aus Hochneukirch hatte sich im vergangenen Jahr an den Umwelt- und Verkehrsausschuss gewandt. Denn obwohl die Stadt 2019 keine Verunreinigung durch Graffiti an öffentlichen Gebäuden festgestellt hatte, waren sie Hurtmann immer wieder aufgefallen. Vor allem im Ortskern von Hochneukirch würden öffentliche Gebäude, Bushaltestellen und die Schaltkästen der Strom- und Telekommunikation-Versorger regelmäßig beschmiert. Hurtmanns war auch jetzt zur Sitzung des Rechts- und Sozialauschusses gekommen, weil das Thema dort auf der Tagesordnung stand. „Warum interessiert der Zustand in Hochneukirch die Verwaltung nicht?“ fragte Hurtmann zu Beginn der Sitzung. Und weiter: „Warum kommt die Verwaltung ihren Aufgaben nicht nach, indem sie die Versorger dringend darum bittet, entsprechende Reinigungsmaßnahmen vorzunehmen?“

Der Ausschussvorsitzende Gerd Bandemer (CDU) antwortete, dass er bereits vor sieben bis acht Jahren, als er noch Vorsitzender des Heimatvereins Hochneukirch gewesen sei, darum gebeten habe, die Kästen der Versorger professionell bemalen zu lassen oder sie mit einer Schutzfolie zu versehen. Das sei aber damals nicht möglich gewesen, wie die Verwaltung versichert habe. Denn die Versorger seien nicht bereit gewesen, diesen Vorschlag umzusetzen.

Aber nicht nur damals, auch heute gebe es Gespräche mit den Versorgern zu diesem Thema, sagte Dezernentin Annette Gratz. Im einzelnen sind das die Kreiswerke Grevenbroich, die NEW, Unitymedia und die Telekom. Einige besonders stark betroffene Schaltkästen seien gesäubert worden, aber eine regemäßige Reinigung aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, so die Versorger. Sie seien aber damit einverstanden, dass die Verwaltung gemeinsam mit Jugendlichen diese Kästen verschönert. Da die Versorger aber die Kosten dafür nicht übernehmen wollten, sei die Idee aufgekommen, dass die Geschäfte ein Sponsoring für die Verschönerung der Kästen übernehmen könnten. „Aber die Versorger als Eigentümer haben sich das letzte Recht vorbehalten“, sagte Gratz.

Was die eigenen Gebäude angeht, so hat die Stadtverwaltung zuletzt im Jahr 2018 fünf Verunreinigungen durch Graffiti festgestellt und für insgesamt 1260 Euro entfernen lassen. Das betraf die Gesamtschule Hochneukirch/Peter-Bamm-Halle, die Gesamtschule Jüchen, das Gymnasium und den Friedhof Garzweiler. Weitere Sachschäden seien nicht entstanden, die Bausubstanz sei in keinem der Fälle beschädigt worden.

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