Sturmtief Kirsten über Jüchen A 44 wegen des Sturms komplett gesperrt

Jüchen · Der Sturm hatte für Autofahrer erhebliche Folgen, die A 44 war hinter Holz wegen Böen bis abends gesperrt. Ein Lkw-Anhänger stürzte um. Zudem wirbelte derart Staub vom Tagebau auf, dass die Sichtweite zeitweise unter 50 Meter lag.

 Der Sturm wirbelte am Mittwoch in erheblichem Umfang Staub vom Tagebau und von den benachbarten Feldern  die auf die A 44. Die Autobahn wurde wegen der anhaltenden Böen zwischen Holz und Jackerath komplett gesperrt.

Der Sturm wirbelte am Mittwoch in erheblichem Umfang Staub vom Tagebau und von den benachbarten Feldern die auf die A 44. Die Autobahn wurde wegen der anhaltenden Böen zwischen Holz und Jackerath komplett gesperrt.

Foto: privat

Viele Stunden lang ging auf der Autobahn 44 hinter dem Kreuz Holz nichts mehr. Die Fahrbahn war in beiden Richtungen bis in den Abend gesperrt, der Verkehr staute sich auf mehrere Kilometer. Ursache der Sperrung war der Sturm, der am Mittwoch Morgen über das Jüchener Stadtgebiet fegte. Der Deutsche Wetterdienst hatte für den Morgen Sturmböen bis zu Windstärke neun angekündigt. Staub-Aufwirbelungen sorgten zudem zeitweilig für Sichtweiten unter 50 Metern.

„Angesichts der starken Böen mussten Lastwagen-Gespanne ihre Geschwindigkeit auf bis zu Tempo 20 reduzieren“, erläuterte Polizeisprecher Kim Freigang in Düsseldorf. Wegen der gefährlichen Situation und der anhaltenden Sturmböen von Sturmtief „Kirsten“ habe die Polizei die Autobahn zwischen Holz und Jackerath in beiden Richtungen gesperrt.

Ein weiterer Grund für die Sperrung: Gegen acht Uhr war ein Lkw-Anhänger in Fahrtrichtung Aachen rund 1000 Meter hinter dem Autobahnkreuz Holz auf eine Leitplanke gekippt – „vermutlich wegen des Sturms“, erklärte die Polizei Düsseldorf. Zudem drohten vorübergehend die Planen des havarierten Lkw zu reißen. Verletzt wurde niemand. Das Zugfahrzeug blieb stehen. Der Lastzug blockierte teilweise die Fahrbahn in Richtung Jackerath. Ein Bergungsunternehmen stellte den Anhänger wieder auf die Räder.

Auch die Freiwillige Feuerwehr Jüchen rückte mit 40 Einsatzkräften auf der Autobahn an, sie brauchte aber nur den Brandschutz an der Unfallstelle sicherzustellen.

Ein weiteres Problem für Autofahrer: Der Sturm wirbelte unter anderem vom RWE-Tagebau und von benachbarten Feldern des Konzerns erhebliche Mengen Staub in Richtung Autobahn. Nach Auskunft der Polizei stellten Einsatzkräfte am früheren Morgen fest, dass die Sichtweite durch Staub auf der A 44-Fahrbahn zeitweise bei weniger als 50 Metern lag.

 Die Staubentwicklung aus dem Braunkohletagebau westlich der Autobahn bestätigt auf Anfrage der Redaktion Guido Steffen, Sprecher von RWE Power. „Trotz unserer Emissionsschutz-Maßnahmen im Tagebau sind wir gegen solche Natur-Gewalten machtlos“, erklärt Steffen. Der Konzern habe beispielsweise Sprühmasten am Tagebaurand installiert, im Inneren des Areals befeuchten Wasserwerfer das Gelände. „Doch wenn diese Flächen ausgetrocknet sind wie in den vergangenen Wochen, dann können wir nicht verhindern, dass bei einem solchen Sturm eine Menge Staub aufgewirbelt wird“, erläutert Steffen. Der Tagebau liege nur etwa einen Kilometer von der A 44 entfernt.

Die Feuerwehr rückte am Mittwoch Morgen nicht nur auf die Autobahn aus, der Sturm bescherte ihr weitere Einsätze. Gegen 5.40 Uhr wurde sie nach Holz auf den Sonnenweg alarmiert, dort war ein Bauzaun umgestürzt.

Parallel zum Einsatz auf der A 44 musste der Löschzug Gierath einen umgestürzten Baum auf der Schulstraße beseitigen. Da die übrigen vier Feuerwehreinheiten auf der Autobahn war, war damit Stadtalarm ausgelöst worden. „Wir hatten seitdem keine weiteren Sturm-Einsätze“, erklärte Abels am Mittwoch Nachmittag.

Die Jüchener Feuerwehr hatte sich bereits am Dienstag auf den angekündigten Sturm vorbereitet, unter anderem die Motorsägen in den Gerätehäusern kontrolliert. Am Mittwoch wurde der neue Einsatzleitwagen der Freiwilligen Feuerwehr mit vier statt mit zwei Einsatzkräften besetzt.

Der Sturm hatte aber noch weitere Folgen im Jüchener Stadtgebiet. Die Stadtverwaltung sperrte wegen der Warnung des Deutschen Wetterdienstes „bis auf Weiteres“ die Friedhöfe. Auch „die Spielplätze können in diesem Zeitraum der Wetterlage nicht genutzt werden“, hieß es aus dem Jüchener Rathaus.

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