Otzenrather Weihnachtsmarkt Lebendige Krippe zum Weihnachtsmarkt

Otzenrath · Die Otzenrather Pfadfinder und Hoch3-Geschäftsführer Thomas Sablotny planen trotz des verregneten Weihnachtsmarktes am Wochenende schon wieder eine Nachfolgeveranstaltung für das nächste Jahr.

Die Otzenrather hatten vor zwei Jahren zum ersten Mal einen eigenen kleinen Weihnachtsmarkt. Jetzt gab es eine Neuauflage. Das Beeindruckende war wieder das funktionierende Miteinander, das diesen Markt erst möglich gemacht hat.

Weniger beeindruckend: Das schlechte Wetter mit viel Regen und starkem Wind – es hielt viele Besucher ab zu kommen beziehungsweise länger zu verweilen. Denn es gab auch kaum Unterstände.

Die Vorbereitungen dauerten bis kurz vor der Eröffnung am Samstag um 16 Uhr. Die Idee stammt von Thomas Sablotny, Geschäftsführer von Hoch3. Diese Firma ist auch Träger des Jugendcafés B@mm in Hochneukirch. Sablotny und der Ehrenamtler Lars Gerards hatten auf dem Gelände der Pfadfinderschaft St. Georg, Stamm Otzenrath, einen Stall gebaut und eine Überdachung für die Licht- und Tontechnik. Der Stall war der Raum, in dem Schützlinge vom Haus „Leben und Wohnen“, dem früheren „Haus der Lebenshilfe“, sowie auch junge Leute ohne Handicap gemeinsam das Krippenspiel aufführten.

Drei Bewohner schlüpften in die Rolle von Engeln, ihre Betreuerin Lee-Ann Willekes mimte den Hirten. Das erste Krippenspiel war noch gut besucht, doch vor der zweiten Aufführung setzte Regen ein. Und die Besucher gingen schnell nach Hause. Als „Stimmungsverstärker“ für das Krippenspiel wirkten die fünf Schafe, die Gianmaria Mossa aus Dormagen zur Verfügung gestellt hatte.

Man konnte zwar ziemlich nass werden auf dem Otzenrather Weihnachtsmarkt, aber kaum pleite: Das lag an den günstigen Preisen. Die Pfadfinder nahmen 60 Cents für eine Tasse Kakao, ein Crepes kostetete einen Euro: „Wir haben am Samstag 90 Crepes verkauft und sind damit sehr zufrieden“, sagte Sablotny. Das dürfte ein Alleinstellungsmerkmal gewesen sein für einen Weihnachtsmarkt: Der Glühwein wurde für 1,20 Euro verkauft. Und der Imkerverein bot Kuchen an. Bienenstich war allerdings nicht dabei. Zum Sortiment gehörte aber auch Christbaumschmuck aus Bienenwachs.

In der Dunkelheit kamen die Feuerkörbe und die beleuchteten Buden - sie hatte der Heimatverein Hochneukirch zur Verfügung gestellt - noch besser zur Geltung. Da wurde es richtig romantisch und heimelig, wenn es mal gerade nicht regnete. Günter Gresse hatte weihnachtliche Holzarbeiten mitgebracht, seine Tochter Andreas hatte unter anderem Kosmetiktaschen genäht. Die Grundschullehrerin bastelte mit den Kindern Weihnachtsdeko – da machte auch Jan (7) mit, der den Pfadfindern angehört. Arne Harder warb für die Jüchener Musikschule „Pro Musica“, Claudia Annik vom Haus „Leben und Wohnen“ schminkte Kindergesichter und Erzieherinnen der Montessori-Kita in Otzenrath hatten Waffeln in Herzform im Angebot. Dass Integration großgeschrieben wird, merkten die Besucher nicht nur beim Krippenspiel: Auch der Chor, der Weihnachtslieder sang, bestand aus Menschen mit geistiger Behinderung.

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