Fridays for Future in Jüchen Fridays for Future jetzt auch in Jüchen

Nach Hochneukirch hat sich auch eine Fridays for Future-Gruppe in Jüchen gegründet. Bei ihrer ersten Aktion schwänzte sie nicht die Schule. Sie demonstrierte am Freitagnachmittag auf dem Marktplatz in Jüchen.

Die erste Demonstration der neuen Fridays for Future-Gruppe Jüchen auf dem Marktplatz.

Die erste Demonstration der neuen Fridays for Future-Gruppe Jüchen auf dem Marktplatz.

Foto: Gundhild Tillmanns

Ihren Einstand gab die neue Fridays for Future-Gruppe Jüchen keineswegs mit dem Schuleschwänzen, im Gegenteil: Ihre erste Demonstration hatten die etwa 20 jungen Klimaaktivisten eigens auf den Freitagnachmittag gelegt.

Nachdem die 15-jährige Christina Schliesky im Januar eine Fridays for Future-(FFF)-Gruppe in Mönchengladbach und kurz darauf eine weitere in Hochneukirch gegründet hatte, folgte nun die 16-jährige Jüchenerin Anna Kubat ihrem Beispiel. Spontan scharte die Gymnasiastin Gleichgesinnte um sich, die mit Megaphon und Musik, mit Plakaten und Reden auf die große Klimademonstration hinwiesen, die am 20. September auch in Hochneukirch stattfinden soll.

Sogar per Durchsage im Jüchener Gymnasium durfte Anna Kubat für ihre Kundgebung auf dem Marktplatz werben. „Die Schulleitung wollte schon anfangen mir einen Vortrag über das Schuleschwänzen zu halten. Ich habe aber sofort gesagt, dass wir nicht schwänzen“, betonte Anna Kubat, die nun auch weitere Aktionen an Freitagnachmittagen in Jüchen plant. Den Marktplatz hatten die jungen Klimaaktivisten bewusst gewählt, weil sie sich Zulauf durch Schüler und Berufspendler an der dortigen Bushaltestelle erhofften. Aber nur wenige Passanten näherten sich der bunten Demonstrantengruppe, zu der auch ein Hund, zwei Mütter von FFF-Aktivistinnen, zwei Vertreter der Nabu-Ortsgruppe, Jugendliche und auch Kinder gehörten. Die meisten Passanten betrachteten die Szenerie eher von weitem.

Unterstützung bekam die Jüchener Gruppe von Christina Schliesky, die am Freitag ebenfalls gekommen war. Die 15-Jährige, die die Großkundgebung im Juni in Hochneukirch mit mehreren Tausend Teilnehmern mitorganisiert hatte, beriet Anna Kubat etwa dabei, wie man solche Demonstrationen bei der Polizei anmeldet. Polizeischutz oder -begleitung war aber für die kleine Gruppe am Freitag nicht notwendig. Anna Kubat sagte: „Wir haben uns als neue Ortsgruppe Fridays for Future Jüchen gegründet, weil wir schnell etwas in puncto Klimapolitik und Klimakrise erreichen möchten.“ An einen Laternenmast auf dem Marktplatz hatte die FFF-Gruppe ein Transparent mit der Aufschrift befestigt: „HieRWEggehen-Hambi bleibt.“ Ein elfjähriges Mädchen hielt ein selbst gemaltes Plakat in den Händen: „There is no Planet B“ (Es gibt keinen B-Planeten). Sie wurde von ihrer zehnjährigen Freundin zur Demo begleitet . Auch einige kleine Jungen schlossen sich mehr oder weniger spontan der Kundgebung an, während aus dem mitgebrachten Lautsprecher kämpferische Gesänge von den „Ärzten“ ertönten, mit dem Refrain: „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“

Nach dieser dieser ersten Kundgebung der neuen FFF-Gruppe Jüchen planen die jungen Klimakämpfer jetzt auch den Schulterschluss mit Nachbargruppen etwa aus Mönchengladbach. Die erste Zusammenkunft von FFF Jüchen hatte erst am Donnerstag mit nur drei Gründern stattgefunden. Bis Freitagnachmittag waren immerhin etwa 20 Unterstützer mobilisiert. Nun wollen Anna Kubat und ihre Mitstreiter bei der globalen Klimaaktion am 20. September auf jeden Fall mitmachen. Geplant ist eine Radtour, analog zu der Sternwanderung, die es in diesem Jahr schon von Erkelenz und Mönchengladbach aus zum Tagebau Garzweiler gegeben hatte. „Und natürlich wollen wir auch beim Teach in am 22. September in der Nähe der Tagebauaussichtsplattform mit dabei sein. Das findet ja direkt bei uns in Jüchen statt“, kündigt die 16-jährige Anna Kubat an.

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