Wohnungsbau in Jüchen Streit über neue Häuser in Bedburdyck

Jüchen · Die SPD verweigert aus optischen Gründen der Neuplanung für Bedburyck die Zustimmung. Die Mehrheit im Planungsausschuss stellte aber die Weichen für neue Wohnhäuser in Bedburdyck, Jüchen und in Gubberath.

 Das leerstehende, weiße Eckhaus in Bedburdyck wird an der Gierather Straße für einen Neubau abgerissen.

Das leerstehende, weiße Eckhaus in Bedburdyck wird an der Gierather Straße für einen Neubau abgerissen.

Foto: Gundhild Tillmanns

Fleißig wird jetzt Wohnraum geschaffen gebaut in Jüchen: Dafür stellte der Planungsausschuss am Donnerstagabend die Weichen. Fast durchgängig einstimmig stellten die Fraktionen das gemeindliche Einvernehmen her für den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern mit acht Wohneinheiten an der Ecke Grevenbroicher/Gierather Straße, für ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten am Markt in Jüchen sowie für ein Mehrfamilienhaus mit acht Einheiten an der Ulmenstraße in Gubberath.

Außerdem wurde einstimmig für den Bauantrag zur Erweiterung des Landgasthofes Kelzenberg votiert. Und die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes für die Ecke Odenkirchener/Kelzenberger Straße in Jüchen wurde ebenso wie die Änderung des Bebauungsplanes für die Bärenstraße in Hochneukirch einstimmig „abgesegnet“.

Eine Kontroverse gab es aber über den geplanten Neubau nach dem Abriss des leerstehenden Geschäftshauses an der Ortsdurchfahrt in Bedburdyck. Zunächst lobte Gerd Kuska (CDU) den geplanten Neubau, der sich städtebaulich in Bedburdyck gut einfügen und auf jeden Fall eine Verbesserung gegenüber dem jetzigen Leerstand in zentraler Lage bedeuten werde. Dem widersprach Hans-Josef Schneider von der SPD, die dem gemeindlichen Einvernehmen für den Bauantrag auch mit vier Stimmen ihre Absage erteilte, aber aufs Heftigste. Er monierte den Architektenentwurf, der sich aus seiner Sicht „zu wenig Mühe gegeben habe, etwas zum historischen Ortskern besser Passendes zu gestalten.“

Der dem Planungsausschuss vorliegende Entwurf, der auch über das Ratsinformationssystem für jeden einsehbar ist, zeigt zwei Massivbauten übers Eck und angrenzend an den Stessener Pfad. Zwei Stockwerke sollen die beiden Mehrfamilienhäuser haben. Die Fassade soll in Grau-Weiß mit Klinkern und Verputz ausgeführt werden. Schneiders Kritik, die sich auch auf die künftige Stellplatzsituation bezog, wurde aber von den übrigen Ausschussmitgliedern nicht geteilt. Er befürchtet, dass die Ausfahrten aus dem Gebäudekomplex künftig durch schlechte Sicht auf die Straße und durch Falschparker im Halteverbot zu Gefährdungen führen können.

Diese Problematik sieht Bürgermeister Harald Zillikens nicht: Es seien genügend Parkplätze und auch der entsprechende Raum dafür vorgesehen. Ralf Cremers (CDU) hob die Schaffung von Wohnraum als Priorität für Jüchen hervor. Die Gemeinde habe doch allen Grund, dankbar zu sein, dass sich nach langer Zeit endlich wieder Investoren für Immobilien fänden. Und Thomas Dederichs (Bündnis 90/Die Grünen) sah sogar rechtliche Probleme, wenn der Planungsausschuss, nur weil jemandem eine geplante Fassade nicht gefalle, einem Bauvorhaben das gemeindliche Einvernehmen verweigere: „So werden wir rechtlich angreifbar“, befürchtete Dederichs und fügte, in Anspielung auf eine alte Fernsehsendung, hinzu: „Wir sind hier nicht bei ‚Wünsch dir was’“. Mit dem Mehrheitsvotum im Planungsausschuss ist das gemeindliche Einvernehmen für die beiden Wohnhäuser in Bedburdyck aber jetzt hergestellt. Das Thema muss nicht mehr in den Gemeinderat verwiesen werden.

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