Jüchen Herbstputz der Kolpingsfamilie am Kapellchen

Jüchen · Das kleine Gotteshaus wurde winterfest gemacht. Das Adventsfenster mit der evangelischen Gemeinde steht bevor.

 Bei der Arbeit: Mitglieder der Kolpingsfamilie Otzenrath.

Bei der Arbeit: Mitglieder der Kolpingsfamilie Otzenrath.

Foto: salz

Inmitten der ökologischen Ausgleichsfläche Schleider Grund zwischen Otzenrath und Spenrath liegt auf 125 Quadratmetern mit dem Friedenskapellchen ein Kleinod, das von der Kolpingsfamilie Otzenrath liebevoll gepflegt wird. Jetzt wurde das kleine Gotteshaus winterfest gemacht.

Bei der Aufgabenverteilung muss Heinrich Küpper (66), Vorsitzender der Kolpingsfamilie, nicht lange suchen. "Jeder tut das, was er am liebsten macht, und bringt sein Werkzeug von zu Hause mit", erzählt Küpper. Ernst Krapohl ist ins Unkrautzupfen vertieft. Gudrun Küppers hat von zu Hause den Besen mitgebracht und kehrt im und um das Kapellchen herum. Klemens Moscharski und Hand Wienands sind regelmäßig im Einsatz. Wenn dann bei einer Andacht oder beim Adventsfenster alles schön in Ordnung ist, empfinden die fleißigen Helfer schon so etwas wie Stolz. "Dabei tun wir ja nicht viel", meint Gudrun Küppers bescheiden.

Aber rundum stehen frisch gestutzte Buchenhecken. Die bleiverglasten Fenster aus der alten Kirche in Otzenrath haben außen eine Schutzverglasung. Und auch innen ist alles blitzsauber. Die schwere Tür und die dunklen Holzbänke wurden poliert und von Spinnweben befreit. "Schauen Sie mal hinter die Tür. Da hängt das alte Weihwasserbecken", erzählt Irmgard Krapohl.

Anne Küpper hat den kleinen Lennard (1) an der Hand, der den Altersschnitt der 63 aktiven Mitglieder kräftig senkt. "Wir wollen Erinnerungsstücke aus der alten Heimat pflegen", erklärt Heinrich Küpper die Motivation der Kolpingsfamilie. Für ihn und seine Mitstreiter sei die Umsiedlung nie endgültig abgeschlossen. Immer wieder kehren die Gedanken zum alten Ort zurück. Gerade deshalb sei es so wichtig, das Kapellchen zu pflegen, denn das hatte im alten Ort eine bewegte Geschichte. 1971 wurde das alte Martinskapellchen in Otzenrath abgerissen, weil es baufällig war. Drei Jahre später wurde ein neues gebaut. Die heutige Kapelle entstand 2009 auf Grund der Gemeinde, ist aber Eigentum der Kolpingsfamilie Otzenrath. Entworfen hat sie Heinrich Küpper, der in einem Architekturbüro tätig war. Von der Bevölkerung wird sie sehr gut angenommen. Ein Schließdienst kümmert sich täglich darum. "Im August wird hier die Rosenkranzandacht gefeiert und demnächst gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde das Adventsfenster", erzählt Küpper. Und für jeden einzelnen sei es ein Ort der Besinnung und der Erinnerung.

(uwr)
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