Jüchen Haus Katz bekommt einen Lift

Jüchen · Das denkmalgeschützte Haus Katz soll behindertenfreundlicher werden. Deshalb wird 2011 ein Aufzug installiert, die Toiletten werden saniert und für Rollstuhlfahrer umgebaut. Kosten: rund 140 000 Euro.

Bereits im Juli hat die Bauaufsicht des Kreises die Genehmigung erteilt, jetzt hat auch der Jüchener Bauausschuss den Plänen der Verwaltung zugestimmt: Im kommenden Jahr soll Haus Katz für insgesamt 140 000 Euro behindertengerecht umgebaut werden. Zentrale Baumaßnahme wird der neue Aufzug sein. Rollstuhlfahrer, Menschen mit Gehbehinderungen oder Personen mit Kinderwagen sollen künftig bequem in den Ratssaal im ersten Stock gelangen.

"Wir werden einen kleinen Bereich im Ausstellungsraum nutzen, um den Aufzugschacht zu bauen", erklärt Wolfgang Klasen von den Technischen Diensten der Gemeinde. Der zur Steinstraße zeigende Eingang von Haus Katz ist bereits barrierefrei, "dort wird auch der Zugang zum Aufzug sein", sagt Klasen. Weil Haus Katz aber denkmalgeschützt ist, wird der klassische Aufzugschacht nur im Erdgeschoss gebaut. Im Ratssaal — gleich neben der Treppe — mündet der Aufzug in einer Glas-/Stahlkonstruktion. "Eine optisch ansprechende Lösung für den historischen Ratssaal", findet Klasen.

Fünf Monate Bauzeit hat die Verwaltung für die Maßnahmen eingeplant. Wann genau allerdings der Startschuss dafür fällt, ist trotz des Beschlusses des Bauausschusses noch nicht klar. "Wir werden die Ausschreibung 2011 machen und sicherlich auch im kommenden Jahr die Baumaßnahmen abschließen", ist Wolfgang Klasen überzeugt.

Die zweite bauliche Veränderung wird es im Bereich der Toiletten geben. Die deutlich in die Jahre gekommenen sanitären Anlagen werden komplett überholt — "außerdem behindertengerecht ausgebaut", so Klasen. Mit dem Ausbau trägt die Gemeinde der vielfältigen Nutzung von Haus Katz Rechnung. Denn der über 300 Jahre alte, ehemalige Herrschaftssitz der Familie Katz, beherbergt Kunstausstellungen, die Eine-Welt-Initiative, bietet Vereinen einen Veranstaltungsort und der Politik den Ratssaal. Im Sommer 2009 waren die grundlegenden umfangreichen Sanierungsarbeiten an Haus Katz abgeschlossen worden. Für die Auffüllung der Hohlräume im Keller mit Quellbeton, die Entfernung der morschen Holzpfähle bei gleichzeitiger Verfüllung der entstehenden Hohlräume sowie den im Anschluss notwendigen Außenanstrich mit einer Spezialfarbe investierte die Gemeinde rund 560 000 Euro.

(RP)
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