Jüchen Hallenbad: 20 000 Euro teurer

Jüchen · Weil eine Bodenplatte Risse hatte, musste die Gemeinde sie beim Sanieren des Hallenbades ungeplant austauschen. Die Hälfte des Notfall-Topfes für das Projekt ist damit aufgebraucht. Die Eröffnung ist auf Ende Oktober verschoben.

 Irgendwas ist immer. Für Baudezernent Oswald Duda sind die Risse im Boden zwar ein unerfreuliches, aber kein unerwartetes Übel.

Irgendwas ist immer. Für Baudezernent Oswald Duda sind die Risse im Boden zwar ein unerfreuliches, aber kein unerwartetes Übel.

Foto: M. Reuter

Für Oswald Duda, Technischer Dezernent der Gemeinde, war der Riss im Hallenboden nicht wirklich eine Überraschung. "Beim Bauen muss man immer auf Unverhofftes vorbereitet sein", sagt der Fachmann. Deshalb hatte die Gemeinde für den Umbau des Hallenbads Jüchen auch einen "Topf für Unvorhergesehenes" eingerichtet. 40 000 Euro waren zu Baubeginn im vergangenen Dezember darin enthalten. Nun schrumpfte der Etat auf die Hälfte. "Wir hoffen, dass uns jetzt keine großen Überraschungen mehr erwarten", sagt Duda.

Anfang Mai waren in der Bodenplatte im Umkleide-Trakt nicht nur Risse festgestellt worden. "Der Boden war zusätzlich nicht stark genug", so Duda. An vielen Stellen sei er lediglich fünf bis zehn Zentimeter dick gewesen; 14 bis 15 Zentimeter sollten es aber sein. Nachdem ein Statiker die Werte überprüft hatte, wurde die Bodenplatte komplett entfernt. Abbruch und Entsorgung haben zusammen rund 6000 Euro gekostet. "Positiv daran ist, dass wir die Grundleitungen nun so legen konnten, wie wir wollten", sagt Oswald Duda.

Rund eine Million Euro kosten die Sanierungsarbeiten am Hallenbad, das aus den frühen 70er Jahren stammt und dementsprechend schlecht wärmegedämmt war. Den Betrag muss die Gemeinde jedoch nicht alleine bezahlen. Der Löwenanteil von 900 000 Euro stammt aus Mitteln des Konjunkturpakets II der Bundesregierung.

Die zusätzlichen Arbeiten sind nun so gut wie abgeschlossen. Nachdem die Entwässerungsleitungen von einem Jüchener Installationsbetrieb verlegt worden waren, begannen die Arbeiter gestern damit, die Sauberkeitsschicht, ein etwa fünf Zentimeter starkes Kies- und Zementgemisch, zu verlegen. "80 Prozent der außerplanmäßigen Arbeiten sind damit abgeschlossen", sagt Duda, der die Baustelle gestern noch besichtigte. Ende dieser Woche soll die neue Bodenplatte gegossen werden, was noch einmal mit rund 17 000 Euro zubuche schlagen wird. Weil aber auch Arbeiten erleichtert wurden (wäre die Bodenplatte erhalten geblieben, hätte man sie an einigen Stellen für die Verlegung der Grundleitungen aufbrechen müssen), liegen die Mehrkosten bei 20 000 Euro.

Wie bereits Anfang Mai vermutet, haben sich die anderen Arbeiten damit um einen Monat verzögert. Die Schwimmabteilung des TV Jüchen, die ihre Kurse für die Dauer der Sanierung in andere Bäder verlegen musste, ist über die verspätete Wiedereröffnung bereits informiert. "Sobald das Hallenbad in Jüchen wieder frei ist, kommen wir zurück", sagt Schwimmwart Ralf Segschneider. Man habe sich aber vorsichtshalber auf einen Wechsel erst zum Ende des Jahres eingestellt.

(RP/rl)
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