Jüchen Grundschul-Anbau kostet halbe Million

Jüchen · 100 Kinder mehr in der Ogata erfordern einen Grundschule-Anbau für mindestens 500.000 Euro. Da nur im hinteren Teil der Schule angebaut werden kann, wird der Bebauungsplan Amselstraße geändert.

Die Grundschule In den Weiden hat unerwartete Raumprobleme bekommen. Denn erfreulich hoch ist die Nachfrage für Plätze im offenen Ganztagsbereich (Ogata) dieser Grundschule. Allerdings müssen 100 Kinder mehr als zuvor auch untergebracht werden. Ohne einen geeigneten Anbau an die Schule wird sich das nicht machen lassen. Darüber sind sich Schulleitung, Gemeindeverwaltung und auch die Politik einig. Allerdings muss zuvor der Bebauungsplan Nr. 018 "Verlängerte Amselstraße- Bereich In den Weiden/Ecke Amselstraße" geändert werden. Mit dem Thema werden sich der Schul- und der Bauausschuss in einer gemeinsamen Sitzung am Donnerstag, 14. Juli, 18 Uhr, im Haus Katz befassen.

Bürgermeister Harald Zillikens hatte vorher bereits den Planungsausschuss über die Prüfung von drei Varianten für den Schulanbau durch ein Architektenbüro informiert. Danach komme eine Aufstockung des jetzigen Verwaltungsgebäudes der Schule nicht in Frage, weil diese technisch sehr aufwendig sei. Auch habe der Architekt eine Aufstockung des rechten Gebäudeteiles verworfen, weil die Höhenunterschiede zu groß würden. Deshalb bliebe nur ein Anbau rückwärtig an die Schule zur Amselstraße hin, wo dann auch eine Zufahrt zur Ogata geplant sei. "Wir wollen diese Variante in der gemeinsamen Sitzung im Schul- und Bauausschuss weiter diskutieren", kündigte Zillikens an.

Ein wichtiger Schritt ist bereits getan: Einstimmig sprach sich der Planungsausschuss für die Änderung des Bebauungsplanes aus. Ebenso hat der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause zugestimmt. Es sei wichtig, den Bebauungsplan schon zu ändern, "damit es keinen Zeitverlust gibt", hatte der Bürgermeister verdeutlicht, und hinzugefügt: "Die Parkplätze bleiben dort von der Zahl her erhalten. Es müsste lediglich ein Baum gefällt werden."

Damit wird auch die künftige Nutzung des ehemaligen, nicht mehr benötigten Lehrerhauses freigegeben. Das Gebäude kann dann auch als normales Wohnhaus gekauft oder gemietet werden. Der geänderte Bebauungsplan ließe auch mögliche weitere An- oder Ausbauten der Schule zu, wenn sie weiterhin wachsende Schülerzahlen aufweist. Das ehemalige Grundschulleiterhaus steht aber aktuell nicht zur Disposition, wie Zillikens in Gesprächen mit der Eigentümerin und der Mieterin mittlerweile erfahren hatte. Das Haus stehe nicht zum Verkauf, im Gegenteil, sagte der Bürgermeister. Er betonte außerdem, durch die Änderung des Bebauungsplanes werde kein Präjudiz geschaffen für die noch offene Beratung und Entscheidung in der Sondersitzung von Schul- und Bauausschuss. Dort soll es auch um die Standortfrage für einen neuen Kindergarten gehen.

Unabhängig vom Anbau für den Betreuungsbereich der Ogata wird in den Sommerferien jetzt die Essensausgabe ausgebaut. Dort hatte es Reklamationen des Kreisgesundheitsamtes gegeben: Da der Raum zu eng für die wachsende Inanspruchnahme sei, werde der notwendige Hygieneabstand zur Essensausgabe nicht eingehalten. Dem soll kurzfristig durch eine neue Theke mit "Spuckschutz" Abhilfe geschaffen werden. 25.000 Euro sollen investiert werden.

Für den Anbau im hinteren Teil der Schule gibt es noch keine konkrete Kostenermittlung. Zillikens sprach in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses allerdings von "deutlich mehr als 500.000 Euro".

(NGZ)
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