Jüchen Grüne unterstützen CDU-Kandidaten

Jüchen · Zur Bürgermeisterwahl setzt die Partei auf CDU, anders als bei Landratswahl.

Am Montag, 23. März, wird Hans-Christian Markert Jüchen besuchen. Der Jurist (46) aus Kaarst ist der Landratskandidat, den SPD, Grüne, Linke, Piraten und die Wählergemeinschaft Die Aktive gegen CDU-Amtsinhaber Hans-Jürgen Petrauschke ins Rennens schicken. Er kommt auf Einladung des Jüchener SPD-Chefs Holger Tesmann zu einer Vorstandssitzung der Sozialdemokraten.

Für Markert ist es eine Station auf einer kreisweiten Vorstellungstour: "Ich möchte mich möglichst vielen Ortsvereinen vorstellen", sagte der NRW-Umweltsprecher. Er zeigt sich "offen und kommunikationsbereit gegenüber allen lokalen Politikern". Markert war bereits vor sechs Monaten in Jüchen - auch damals gab es keine Einladung der Grünen, sondern eine des "Naturschutzbunds": Er bat um einen Ortstermin am Areal des geplanten Container-Terminals, danach traf sich Markert mit Bürgermeister Harald Zillikens.

Jüchen ist für Hans-Christian Markert ein heißes Pflaster - denn trotz der Entscheidung auf Kreis-Ebene ist es kein Heimspiel. Das liegt an der politischen Ausprägung der dortigen Bündnisgrünen. Denn die Akteure um Thomas Dederichs und Wilfried Dietrich setzen durchaus eigene Schwerpunkte.

Bei der Bürgermeister-Wahl, die parallel mit der Abstimmung für den Landrat am 13. September stattfindet, wollen sie den CDU-Amtsinhaber unterstützen. Dies ist keine Überraschung. Denn sie haben - ohne Kooperationspartner wie die FDP zu sein - oft Entscheidungen der CDU-Ratsmehrheit mitgetragen. Fraktions-Chef Thomas Dederichs, der gern das "Du" im Dialog mit Bürgermeister Harald Zillikens bei Ratssitzungen nutzt, hatte dies frühzeitig angekündigt.

Holger Tesmann freut sich auf den Besuch des Landrat-Herausforderers - und sieht die Jüchener Bündnisgrünen bei der Landrats-Wahl vor einem "politischen Spagat". Anders sie selbst. Während Thomas Dederichs auf die Frage nach einem Zwiespalt zwischen Jüchener CDU und Kreis-Bündnis schweigt, fragt Fraktions-Vize Wilfried Dietrich: "Seit wann muss ein Landrat die gleiche politische Farbe wie ein Bürgermeister in seinem Landkreis haben?" Er könne sich gut vorstellen, Hans-Christian Markert zu unterstützen. Er wolle die Person unterstützen, die am besten für die Posten geeignet ist: "Grün oder Schwarz spielt keine Rolle."

(busch-)
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