Jüchen Gemeinde plant neue Wohnsiedlungen

Jüchen · In Hochneukirch sollen 25 Wohneinheiten entstehen. Und der Bürgermeister wünscht sich eine Klimasiedlung.

 Das Grundstück zwischen Zum Regiopark und der (am Horizont) angrenzenden van-Werth-Straße in Hochneukirch soll mit 25 Wohneinheiten bebaut werden.

Das Grundstück zwischen Zum Regiopark und der (am Horizont) angrenzenden van-Werth-Straße in Hochneukirch soll mit 25 Wohneinheiten bebaut werden.

Foto: Gundhild Tillmanns

Die Entwicklung von Liegenschaften für den Wohnbau und die Gewerbeansiedlung ist der Bereich, den Marion Stamm aus dem Eff-Eff kennt. Deshalb hat sich die neue Wirtschaftsförderin der Gemeinde Jüchen auch in ihrer Anstellung seit September sofort auf die noch unbebauten Grundstücke "gestürzt" und bei den Eigentümern regelrecht Klinken geputzt. Das sei zwar oft ein mühsames Unterfangen mit viel Überzeugungsarbeit, gibt Stamm zu, sie sagt aber: "Ich mache das seit 30 Jahren und lasse mich nicht entmutigen."

Bei der Mobilisierung von Bauland in Jüchen legt die Wirtschaftsförderin den Fokus auf die Erschließung von Flächen für den Mietgeschoss-Wohnungsbau sowie auf den Eigenheim-Bau. Erste Erfolge konnte die neue Wirtschaftsförderin schon erzielen: So seien jetzt für die Erschließung eines neuen Wohngebietes mit 25 Einheiten in Hochneukirch am Nordring die Vertragsabschlüsse getätigt worden.

Nun läuft noch das Beteiligungsverfahren für das Baurecht mit den üblichen Stellungnahmen etwa zum Lärmschutz oder Naturschutz. Und manchmal kommt auch noch der Denkmalschutz mit ins Spiel, wenn Bodendenkmäler zu vermuten sind: "Solche Verfahren sind alle sehr aufwendig, sie nehmen viel Zeit in Anspruch und kosten Geld", verdeutlicht Bürgermeister Harald Zillikens. Deshalb verursache die reine Erschließung und Planung oft die Hälfte der Kosten für ein neues Wohn- oder Gewerbegebiet.

Aber genau das wüssten die wenigsten Grundstückseigentümer, stellt Stamm immer wieder fest. Sie habe aber Verständnis dafür: "Meistens sind das Bürger, die zum ersten Mal oder auch nur einmal in ihrem Leben ein Grundstück verkaufen oder bebauen lassen wollen", sagt sie.

Deshalb herrschten auch oft völlig illusorische Vorstellungen vor, welche Preise für das Land zu erzielen seien, weil sie zunächst nur von dem im Internet nachzulesenden Bauland-Index ausgingen: "Für mich ist es dann immer ganz viel Aufklärungs- und Informationsarbeit zu erklären, welche Kosten und Preise am Ende tatsächlich herauskommen", sagt die Liegenschaftsentwicklerin.

Dennoch gebe es über das Siedlungsprojekt in Hochneukirch hinaus weitere Wohngebiete, die sich teilweise schon in der Zielgeraden befänden: Sie sei aber, auch wegen ihrer jahrelangen Erfahrung, vorsichtig geworden: Sie spreche erst über die Erfolge, wenn die Verträge unterzeichnet seien, betont Stamm, die auch noch keine konkreten Örtlichkeiten nennen will. Doch der Bürgermeister hilft auf die Spur: "Wir haben schon vor Jahren ein Baulückenkataster erstellen lassen."

Zu den Wunschvorstellungen des Bürgermeisters gehört auch die Entwicklung und Erschließung einer Klimasiedlung, die nach Informationen unserer Zeitung im Bereich Otzenrath-Spenrath gebaut werden könnte. Es müssten zur Zeit noch die Konditionen zwischen drei Grundstückeigentümern geklärt werden, aber: "Ein Eigentümer sind wir selbst, die Gemeinde, und wir sind dafür", verrät Zillikens. Es solle auf jeden Fall eine Wohnsiedlung für Familien mit Kindern entstehen. Gedacht sei an klimaneutrale Passivhäuser oder vergleichbare Bautypen, die auf Energieeffizienz und umweltschonenden Ressourcen im im Wortsinne aufgebaut sind.

(NGZ)
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