Stadtverwaltung Jüchen Friedhofsgebühren werden 2020 steigen

Jüchen · Der Jüchener Stadtrat hat eine neue Gebührensatzung beschlossen. Für das Nutzungsrecht für die meisten Grabarten werden nächstes Jahr 6,4 Prozent mehr fällig.

Die Jüchener müssen für die Friedhofsgebühren im kommenden Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der Stadtrat hat jetzt die neue Gebührensatzung beschlossen, die ab Januar gelten wird. Betroffen sind alle Grabarten. So muss für das Nutzungsrecht einer Grabstätte auf den sechs städtischen Friedhöfen künftig 6,4 Prozent mehr bezahlt werden. Eine Wahlgrabstätte beispielsweise kostet dann 2535 statt bisher 2382 Euro, eine Urnenwahlgrabstätte 2112 statt 1985 Euro. Für ein Urnenstelenwahlgrab werden künftig 2296 Euro fällig, bislang müssen 2157 Euro bezahlt werden.

Teurer werden aber auch die Bestattungsgebühren – und zwar um mehr als fünf Prozent. Die Bestattungsgebühr auf einer Wahlgrabstätte kostet im nächsten Jahr 830 statt 789 Euro, im Urnenwahlgrab 311 (bislang 296) Euro, im Urnen­stelenwahlgrab sowie auch im Kolumbarium auf dem Friedhof in Garzweiler 173 (164) Euro. Mehr berechnet die Stadt ebenso für die Nutzung der Leichenhallen – 225 statt 215 Euro – und der Leichenkühlzellen – 255 statt 238 Euro.

Ein Grund für den Gebührenanstieg laut Dezernentin Annette Gratz: „Wir hatten im Jahr 2016 ein Defizit von 180.000 Euro“, ein Drittel dieses Betrages werde im kommenden Jahr ausgeglichen. Sie betont, dass die Friedhofsgebühren im Jahr 2019 nach einem entsprechenden Beschluss der Ratsgremien stabil geblieben seien, es keine Erhöhung gegeben habe. „Um die Gebühren konstant halten zu können, haben wir in diesem Jahr viele Maßnahmen aufgeschoben“, erläutert Annette Gratz im Rathaus. Das gelte beispielsweise für die Instandhaltung einer Mauer am Friedhof in Garzweiler, die nun in Zukunft Kosten verursacht.

Ein generelles Problem, das nicht nur Jüchen betrifft: Die Beerdigungskultur hat sich in den vergangenen Jahren gravierend gewandelt. Die Zahl der Erdbestattungen ist gesunken, die der günstigeren Urnenbestattungen weiter gestiegen. Letztere machten mit 132 Grabbereitungen 2018 beinahe zwei Drittel der gesamten Beerdigungen (204) auf den städtischen Friedhöfen aus. Für Urnengräber wird weniger Platz beansprucht, dadurch steigt der Anteil der nicht für Gräber genutzten Flächen, die die Stadt pflegt.

Die Stadt reagiert.   „Wir sind bemüht, die Kosten für die Friedhöfe stabil zu halten“ betont Gratz. Die Verwaltung versuche, auf den Anlagen größere, zusammenhängende  Flächen  aus der Bestattung herauszunehmen und damit den Pflegeaufwand zu reduzieren.  „Wir prüfen, wo wir den Pflegeaufwand weiter reduzieren können, ohne am Ergebnis zu sparen“, sagt Annette Gratz und ergänzt: „Wir haben in der Vergangenheit die Pflege auf Friedhöfen verstärkt, das Erscheinungsbild ist deutlich besser geworden.“ Das schlage sich aber auch in den Gebührenordnung nieder.

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